Alles neu? Die Idee, die Arbeit der Kulturstiftung des Bundes in einem regelmäßig erscheinenden Magazin vorzustellen, ist fast so alt wie die Stiftung selbst. Das Magazin ist, wenn Sie so wollen, unser ältestes Projekt, das wir nun nach zehn Jahren einer Verjüngungskur unterziehen. Im Laufe der Zeit ist es unser Aushängeschild geworden, und das soll es bleiben. In halbjährlichem Abstand, gemäß dem Turnus der Zusammenkunft des Stiftungsrates, der die neuen Vorhaben bewilligt, haben wir Sie über eigene Programme und geförderte Projekte informiert. Doch ging es uns immer um mehr als reine Information und Berichterstattung. Es war und ist auch künftig unser Anliegen, Ihnen vor Augen zu führen, aus welchem Geist unsere Initiativen und Förderungen entstehen. Dass alle vorgestellten Projekte von der Stiftung Geld erhalten, ist nur der kleinste gemeinsame Nenner.
Mit dem Magazin begeben wir uns hingegen auf die Suche nach dem größten gemeinsamen Teiler: Aus diesem Grund bitten wir Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens – vor allem Wissenschaftler/innen und Schriftsteller/innen – sich auf ihre Art mit Themen auseinanderzusetzen, die im gedanklichen Zentrum unserer Projekte stehen. Wir wollen ganz bewusst jemanden ‚von außen‘ draufgucken lassen und zu breiteren Diskussionen anregen, um die ‚Innensicht‘ von Kuratoren oder Dramaturgen auf ihre Projekte zu ergänzen und zu erweitern. Im Übrigen bleibt es aber dabei, dass alle Beiträge unserer Autorinnen und Autoren samt und sonders Erstveröffentlichungen sind, ganz gleich, ob es sich um literarische, um wissenschaftliche Beiträge, um Interviews oder Essays handelt.
Wir sind überzeugt, dass die meisten Projekte, die wir fördern, in alle möglichen gesellschaftlichen Bereiche ausstrahlen und sind manchmal selbst überrascht, welche Querverbindungen sie eingehen, welche Cluster sie bilden. So können wir derzeit feststellen, dass offensichtlich das Interesse an Projekten mit afrikanischen Partnern wächst, und freuen uns, dass wir mit unserem Afrika-Programm TURN einem gestiegenen Bedarf entsprechen können. Auch scheinen ethnologische Sammlungen und ihre Ausstellungen eine Konjunktur zu erleben. Die Kulturstiftung des Bundes widmet sich in dieser Hinsicht insbesondere Vorarbeiten zum künftigen Humboldt-Forum im sog. Humboldt Lab Dahlem. Und natürlich freuen wir uns über Innovationen und Experimente wie z.B. das Musicalprojekt auf Kampnagel Hamburg, das ein in der Hochkultur vernachlässigtes Genre neu belebt, oder das Roma-Filmfestival des Berliner Collegium Hungaricum, ein im Bereich des Filmschaffens bahnbrechender Versuch, die Kultur der Roma zu stärken. Wir wünschen Ihnen aufschlussreiche und inspirierende Lektüre!