Gestern verabschiedete der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters Projekte im Umfang von 11,9 Mio. Euro.
- 2015 tritt der niederländische Theaterintendant Johan Simons seine künstlerische Leitung der Ruhrtriennale mit einer eigenen Regiearbeit an. Mit der Uraufführung des Bühnenwerks Accattone nach dem gleichnamigen Film von Pier Paoli Pasolini in einer Musikbearbeitung des Bach-Spezialisten Philippe Herreweghe wird die Ruhrtriennale 2015 im Tonnengewölbe der Kohlenmischhalle Lohberg in Dinslaken eröffnet. 800.000 Euro stellt die Kulturstiftung des Bundes dafür zur Verfügung.
- 500.000 Euro gehen an die Ausstellung Spuren christlicher Ikonografie in der Gegenwartskunst anlässlich des 50. Jahrestages des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahr 2015. Die von Isabelle Malz kuratierte Schau mit Werken von 40 international renommierten Künstlerinnen und Künstlern im Düsseldorfer Museum K21 stellt die christliche Ikonografie als Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses der Bildenden Kunst aus den vergangenen 60 Jahren vor.
- Die Kulturstiftung des Bundes führt das seit 2012 bestehende, sehr erfolgreiche Programm Doppelpass – Fonds für Kooperationen im Theater bis 2018 fort und stellt dafür noch einmal 3,5 Mio. Euro zur Verfügung. Bei diesem Fonds geht es um neue Formen künstlerischer Produktion im Rahmen zweijähriger Residenzen von freien Gruppen an festen Theaterhäusern. In zwei Bewerbungsrunden wurden bislang insgesamt 31 „Theater-Tandems“ von Greifswald bis Freiburg für eine Residenz-Förderung ausgewählt. Bisher wurden für den Fonds Doppelpass bereits 6,6 Mio. Euro verauslagt.
- Fortgeführt wird auch der nicht minder erfolgreiche Tanzfonds Erbe. Bisher konnten 32 Projekte gefördert werden, die sich mit der Geschichte und Rekonstruktion des modernen Tanzes in Deutschland beschäftigen. In bisher 198 Einzelvorstellungen und zwei Festivals ist es gelungen, dem Erbe des Tanzes in den Spielplänen der Theater neue Geltung zu verschaffen. Die Kulturstiftung des Bundes führt den Tanzfonds Erbe nun bis 2019 fort und stellt dafür noch einmal 2,16 Mio. Euro zur Verfügung.
- Hannover wurde nach Berlin, Hamburg und Düsseldorf zum nächsten Austragungsort des Tanzkongresses der Kulturstiftung des Bundes im Jahr 2016 bestimmt. Der Tanzkongress findet alle drei Jahre statt und wird von der Kulturstiftung des Bundes als einer ihrer Kulturellen Leuchttürme regelmäßig mit jeweils 800.000 Euro finanziert.
- Im Abstand von zehn Jahren finden die weltweit renommierten Skulptur Projekte Münster statt, das nächste Mal im Jahr 2017. Die Kulturstiftung des Bundes stellt dafür 1 Mio. Euro zur Verfügung. Die Großausstellung eröffnet jedes Mal aufs Neue einen Ausblick auf aktuelle skulpturale Positionen und beobachtet die Veränderungsprozesse, die der öffentliche Raum und die in ihm präsentierte Kunst erleben. Die künstlerische Verantwortung übernimmt 2017 Kasper König.
- Im Rahmen der antragsgebundenen allgemeinen Projektförderung wurden 27 Projekte mit 3,95 Mio. Euro bewilligt.
Zu den geförderten Projekten gehört u.a. die Ausstellung über die italienisch-brasilianische Architektin Lina Bo Bardi, die für ihre wegweisenden Arbeiten in Architektur, Design, Bildender Kunst und Bühnenbild weltweit Anerkennung erlangte. Die Schau wird in der Münchner Pinakothek der Moderne gezeigt. / Die Kunsthalle Baden-Baden befasst sich in der Gruppenausstellung Nach dem frühen Tod mit der Rezeption jung verstorbener Künstler und zeigt unter anderem Arbeiten von Piero Manzoni, Eva Hesse und Christoph Schlingensief. / In der Ausstellung I got Rhythm thematisiert das Kunstmuseum Stuttgart die Bedeutung des Jazz für die Bildende Kunst seit den 1920er Jahren. / In der groß angelegten Schau Making Afrika widmet sich das Vitra Design Museum in Weil am Rhein dem zeitgenössischen Design aus afrikanischen Ländern und zeigt, wie Design deren ökonomischen und politischen Wandel begleitet. / Das Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe lädt zu den Autorentagen Das Lied von der Erde ein, in deren Mittelpunkt diesmal der englische Schriftsteller John Burnside steht. / Das Morgenland Festival in Osnabrück feiert in seiner Jubiläumsausgabe 2014 sein zehnjähriges Bestehen. Es hat sich inzwischen einen herausragenden Ruf erarbeitet und bildet jährlich gegenwärtige Musikkultur des Vorderen Orients ab. / Im Berliner Heizkraftwerk findet das Atonal-Festival statt – ein experimentelles Format, das Kunst, Musik und Technologie zusammenbringt und den Anspruch hat, Hör- und Sehgewohnheiten aufzubrechen. / Das Kölner Musikfestival Acht Brücken befasst sich u.a. mit der Frage, ob in der zeitgenössischen Neuen Musik politische Positionen zu finden sind. / Ebenfalls in Köln wird das Festival africologne 2014/15 gefördert, das ein in Deutschland einmaliges Spektrum afrikanischer Produktionen präsentiert. / In Frankfurt am Main haben sich sechs große Kultureinrichtungen zusammengetan, um im Indonesia LAB Begegnungen und gemeinsame Produktionen mit indonesischen Künstler/innen aus den Bereichen Musik, Tanz und Bildende Kunst zu entwickeln. / Die Akademie der Künste Berlin ermöglicht eine letzte live-Begegnung mit Schlüsselwerken der US-amerikanischen Choreografin Trisha Brown. / Die Berliner DEFA-Stiftung organsiert anlässlich des 50. Jahrestages des umfassendsten Filmverbotes in der deutschen Kinogeschichte die Filmreihe DEFA-Verbotsfilme 1965–1990–2015, die in der DDR verbotene Filme zeigt. / Die Robert-Havemann Gesellschaft in Berlin erinnert mit Ich schweige nicht – Jürgen-Fuchs-Projekt an einen der mutigsten DDR-Oppositionellen. 25 Jahre nach dem Mauerfall veranstaltet sie u.a. in Leipzig, Dresden und Jena Konzerte und ein umfangreiches Rahmenprogramm.