Sergej in der Urne
Eine filmische Spurensuche
Sergej Stepanowitsch Tschachotin (1883-1973) war Wissenschaftler von Weltruf, ein Freund Einsteins, Revolutionär, Pazifist und der Visionär eines internationalen Wissenstransfers. Ein Urenkel begibt sich auf Spurensuche durch Europa und folgt dem Lebensweg seines Urgroßvaters. Auf einer Spurensuche durch ganz Europa rekonstruiert der Film den dramatischen Lebensweg des Mikrobiologen Tschachotin. Getrieben vom wissenschaftlichen Forscherdrang und dem politischen Kampf gegen die totalitären Systeme seiner Zeit durchlebte er eine Odyssee von 90 Jahren. Fünfmal heiratete Tschachotin, fünfmal zerbrachen die Ehen. Unauslöschlich hat sich sein Lebensweg in das Schicksal der acht Söhne eingeschrieben. Vier von ihnen erzählen erstmals die wechselvolle Geschichte ihres Vaters, kontrovers und voller Emotionen. Vier Enden einer Geschichte, die aus den Fugen geraten ist.
Filmemacher Boris Hars-Tschachotin entdeckte zu Beginn seiner Spurensuche die Urne Sergejs. Mit dem Wunsch nach Versöhnung versucht er seine weit verstreute Familie zu vereinen, um endlich den letzten Willen seines Urgroßvaters zu erfüllen und dessen Asche auf Korsika beizusetzen. Dabei gerät der Urenkel in einen Strudel familiärer Abgründe, in dem persönliches Schicksal und politische Geschichte miteinander verschwimmen, in dem die schmerzhafte Zeit der Russischen Revolution ebenso auftaucht wie der engagierte Kampf der Eisernen Front oder die Willkür des stalinistischen Terrors.
Im Jahr 2004 förderte die Kulturstiftung des Bundes die Produktion des Filmes.
Autor und Regisseur: Boris Hars-Tschachotin
Kamera: Peter Badel, Sirko Knüpfer, Grischa Schaufuß
Schnitt: Sirko Knüpfer und Boris Hars-Tschachotin
2D Artist: Moritz Koepp und Martin Eichhorn
Ton: Bernhard Joest, Jürgen Schönhoff, Matthias Richter
Sound Design: Uwe Bossenz, Benjamin Krbetschek
Musik: Jan Tilman Schade
Sprecher Sergej: Ulrich Matthes
Produktion: Liquid Blues Production Berlin; Majade Filmproduktion GmbH, Leipzig
Verleih: Film Kino Text, Bonn