Theatertreffen 2015

Gefördert als kulturelle Spitzeneinrichtung

Theatertreffen 2015, „Warum läuft Herr R. Amok“, Münchner Kammerspiele, Çiğdem Teke, Christian Löber, Walter Hess © JU Ostkreuz

Das Theatertreffen gilt als Gipfeltreffen des deutschsprachigen Theaters und wird jedes Jahr im Mai in Berlin ausgerichtet. Das letzte Festival fand vom 1. bis 17. Mai 2015 statt und lud wieder die zehn bemerkenswertesten Aufführungen einer Saison nach Berlin ein.

Die Mitglieder der Theatertreffen-Jury Till Briegleb, Barbara Burckhardt, Wolfgang Huber-Lang, Peter Laudenbach, Bernd Noack, Stephan Reuter und Andreas Wilink sichteten und diskutierten insgesamt 379 Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Anfang Februar 2015 traf die Kritikerjury ihre Auswahl:

„Atlas der abgelegenen Inseln“ von Judith Schalansky, Regie: Thom Luz, Schauspiel Hannover

„Baal“ von Bertolt Brecht, Regie: Frank Castorf, Residenztheater, München

„Common Ground“ von Yael Ronen und Ensemble, Regie: Yael Ronen, Maxim Gorki Theater, Berlin

„Das Fest“ nach dem Film von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov, Regie: Christopher Rüping, Schauspiel Stuttgart

„Die lächerliche Finsternis“ von Wolfram Lotz, Regie: Dušan David Pařízek, Burgtheater im Akademietheater, Wien

„Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek, Regie: Nicolas Stemann, Thalia Theater, Hamburg

„die unverheiratete“ von Ewald Palmetshofer, Regie: Robert Borgmann, Burgtheater im Akademietheater, Wien

„John Gabriel Borkman“ von Henrik Ibsen, Regie: Karin Henkel, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg

„Warten auf Godot“ von Samuel Beckett, Regie: Ivan Panteleev, Ruhrfestspiele Recklinghausen / Deutsches Theater, Berlin

„Warum läuft Herr R. Amok?“ nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder und Michael Fengler, Regie: Susanne Kennedy, Münchner Kammerspiele

Die Leiterin des Theatertreffens, Yvonne Büdenhölzer, fasst die diesjährige Auswahl zusammen: „Das 52. Theatertreffen ist ein Festival der Uraufführungen und der Debütanten. Erstmals dabei sind die Regisseurin Yael Ronen sowie die Regisseure Thom Luz, Ivan Panteleev, Dušan David Pařízek und Christopher Rüping. Die eingeladenen Theatermacher widmen sich in ihren Interpretationen und Kreationen in sehr heterogenen Stilen großen gesellschaftspolitischen Problemen wie Krieg, Flucht und den dadurch bedingten Traumata.“

Focus Fassbinder

Dem Regisseur, Schauspieler und Autor Rainer Werner Fassbinder (31. Mai 1945 – 10. Juni 1982), der im Mai dieses Jahres 70 Jahre alt geworden wäre, widmete das Theatertreffen einen „Focus Fassbinder“. Parallel zum Theatertreffen findet im Martin-Gropius-Bau, dem Ausstellungshaus der Berliner Festspiele, die Ausstellung „Fassbinder – JETZT“ statt. (6. Mai – 23. August 2015)

Programm und Preise

Unter dem Titel TT Talente gibt das Theatertreffen dem künstlerischen Nachwuchs eine eigene Plattform: der 1978 ins Leben gerufene Stückemarkt präsentiert als „Festival im Festival“ neue Stücke bisher unentdeckter europäischer Autoren sowie seit 2012 ein eingeladenes Theaterprojekt. Das Internationale Forum und das Theatertreffen-Blog bieten jüngeren Theatermachern bzw. -kritikern die Chance zur professionellen Weiterentwicklung.

Gespräche und Diskussionen, Konzerte sowie Preisverleihungen komplettieren das Programm. Beim Theatertreffen werden der 3sat-Preis (seit 1997), der Alfred-Kerr-Darstellerpreis (seit 1991) und der Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung (seit 1988) verliehen.

Theatertreffen-Blog

Das Theatertreffen fördert neue Formate des Online-Journalismus. Kultur-Blogger, Zeichner, Fotografen, Kritiker, Video- und Radiojournalisten sind eingeladen, das Festival drei lang Wochen zu begleiten. Ziel ist es, den Online-Kulturjournalismus zu profilieren und Theaterthemen im Netz zu stärken.

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