Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Kulturstaatsministerin Claudia Roth bewilligt ein neues Pilotprojekt zur Klimaanpassung von Kultureinrichtungen und die Förderung der so genannten „Kulturellen Leuchttürme“ ab 2025. Insgesamt verabschiedete der Stiftungsrat in seiner Sitzung am 18. Dezember 2023 eine Fördersumme von 31,75 Mio. Euro:
Bereits seit 2004 fördert die Kulturstiftung des Bundes kulturelle Spitzeneinrichtungen und Veranstaltungsreihen mit internationaler Strahlkraft als so genannte Kulturelle Leuchttürme und ermöglicht ihnen so mehrjährige Planungssicherheit. Nach dem Amtsantritt von Katarzyna Wielga-Skolimowska als Künstlerische Leiterin führte der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes im Jahr 2023 umfassende Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der „Leuchttürme“. Gemeinsam wurde mit den Beteiligten ein intensiver Austausch zu aktuellen Herausforderungen und den Konzepten für ihre künstlerischen Weiterentwicklung gesucht. Die „Kulturellen Leuchttürme“ sind weiterhin wichtige Impulsgeber in ihren jeweiligen Sparten und stehen damit exemplarisch für den Reichtum der Kulturszene in Deutschland. Daher fördert die Kulturstiftung des Bundes im Einzelnen weiter:
- Die Berlin Biennale in den Jahren 2027 und 2029 mit einer Gesamtsumme von bis zu 3 Millionen Euro pro Ausgabe, insgesamt mit bis zu 6 Millionen Euro.
- Die Donaueschinger Musiktage in den Jahren 2025 bis 2029 mit einer Gesamtsumme von bis zu 252.000 Euro pro Jahr, insgesamt mit bis zu 1,26 Millionen Euro.
- Das Ensemble Modern in den Jahren 2025 bis 2029 mit einer Gesamtsumme von bis zu 250.000 Euro pro Jahr, insgesamt mit bis zu 1,25 Millionen Euro.
- Das Theatertreffen in den Jahren 2025 bis 2029 mit einer Gesamtsumme von bis zu 1,9 Millionen Euro pro Jahr, insgesamt mit bis zu 9,5 Millionen Euro.
- Um die transmediale in ihrer Relevanz in einer sich schnell verändernden digitalen Szene zu stärken, erhöht die Kulturstiftung des Bundes ihre Förderung. Sie fördert die transmediale in den Jahren 2025 bis 2029 mit einer Gesamtsumme von bis zu 700.000 Euro pro Jahr sowie mit einer Erhöhung der bereits bewilligten Förderung im Jahr 2024 um 150.000 Euro, insgesamt mit bis zu 3,65 Millionen Euro.
- Damit der World Cinema Fund in einem komplexen internationalen Umfeld weiter Filmprojekte mit hohem ästhetischem Anspruch und politischem Emanzipationspotenzial fördern kann, erhöht die Kulturstiftung des Bundes ihre Förderung. Sie fördert den World Cinema Fund in den Jahren 2025 bis 2029 mit einer jährlichen Summe von bis zu 450.000 Euro sowie mit einer Erhöhung der bereits bewilligten Förderung im Jahr 2024 um 90.000 Euro, insgesamt mit bis zu 2,34 Millionen Euro.
- Neue Leuchtturmförderung für die Sparte Tanz: Der „Tanzkongress“, den die Kulturstiftung des Bundes von 2006 bis 2022 an wechselnden Orten ausgerichtet hat, war internationales Spartentreffen, publikumswirksames Festival und interdisziplinäre Forschungsstätte zugleich. 2023 hat die Kulturstiftung des Bundes Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Tanzszene geführt, um ein neues Konzept für die Zukunft zu entwickeln. Als Resultat aus diesen Gesprächen ist nun die Tanztriennale entstanden. Sie soll 2026 erstmals stattfinden, der künftige Austragungsort wird durch eine bundesweite Ausschreibung ermittelt. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die Tanztriennale in den Jahren 2026 und 2029 mit jeweils 960.000 Euro pro Ausgabe, insgesamt mit bis zu 1,92 Millionen Euro. Die Vorbereitungen sollen 2024 beginnen, erste digitale Informationsveranstaltungen für Interessierte finden im Januar statt.
- Da sich die documenta derzeit in einem Prozess struktureller Reformen befindet, hat der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes dem Stiftungsrat in dieser Sitzung noch keinen Beschlussvorschlag für eine Förderung als „Kulturellen Leuchtturm“ im Zeitraum 2025 bis 2029 vorgelegt.
Im Pilotprojekt Klimaanpassung im Kulturbetrieb untersuchen deutschlandweit zwanzig Kulturinstitutionen verschiedener Sparten auf Einladung der Kulturstiftung des Bundes, wie sie am besten auf konkrete Folgen der Klimakrise reagieren können. Für den begleitenden Beratungsprozess, den internationalen Wissenstransfer und die Entwicklung modellhafter Anpassungskonzepte stellt die Kulturstiftung des Bundes in den Jahren 2024 bis 2025 Mittel in Höhe von insgesamt bis zu 1,31 Millionen Euro zur Verfügung.
Die interdisziplinäre Jury der Allgemeinen Projektförderung empfahl auf ihrer jüngsten Sitzung 29 neue Förderprojekte. Die bewilligte Fördersumme beträgt insgesamt 4,52 Mio. Euro. Dazu gehören: die Gruppenausstellung „The Senses of Plants (externer Link, öffnet neues Fenster)“ in der Villa Merkel in Esslingen mit zeitgenössischen und wissenschaftlichen Positionen zur Intelligenz von Pflanzen; das transdisziplinäre Kooperationsprojekt „Metahaven: The Feeling Sonnets (externer Link, öffnet neues Fenster)“ vom Kunstzentrum Halle 14 in Leipzig und dem niederländischen Designstudio „Metahaven“ zur Rolle zeitgenössischer Literatur in Zeiten technisch hochentwickelter Sprachmodelle; das „Acht Brücken Festival für Musik der Gegenwart (externer Link, öffnet neues Fenster)“ in Köln zu asiatischen Musiktraditionen und Mikrotonalitäten; die Ausstellung „Alexandra Pirici: Attune (externer Link, öffnet neues Fenster)“ im Hamburger Bahnhof in Berlin mit einem Auftragswerk der Künstlerin, in dem naturwissenschaftliche und künstlerische Methoden aufeinandertreffen; das MMK Frankfurt mit der Ausstellung „Kunst in der Zeit der Vertrags- und Gastarbeit (externer Link, öffnet neues Fenster)“ (AT) zu Kunstproduktionen von Personen mit Flucht-, Exil- und Migrationserfahrungen im geteilten Deutschland der 1970er und 1980er Jahre; eine internationale Perspektive zur Klangkünstlerin Lily Greenham (externer Link, öffnet neues Fenster) im Badischen Kunstverein; „Eternal Dawn (externer Link, öffnet neues Fenster)“, ein multimediales Projekt an der Schnittstelle von Musiktheater, Performance und futuristischer Technologie auf Kampnagel in Hamburg; die interdisziplinäre und experimentelle Bühnenarbeit „Tournament (externer Link, öffnet neues Fenster)“ des Solistenensemble Kaleidoskop; die transkulturelle Produktion „Dibbuk (externer Link, öffnet neues Fenster)“ der Kula Compagnie mit Partnerinstitutionen in Deutschland, Polen, Israel und Iran; und das Festival „Willkommen Anderswo VI. In einem Boot (externer Link, öffnet neues Fenster)“, das mit Formaten wie Laien- und Bürgerbühnentheater eine größere Akzeptanz von Geflüchteten in der Region um Bautzen erreichen möchte.
Mehr Informationen zu den Programmen und Projekten der Kulturstiftung des Bundes finden Sie unter www.kulturstiftung-bund.de (externer Link, öffnet neues Fenster). Falls Sie Fragen haben, sprechen Sie uns gern an!