Kleistfestival

Theaterfestival am Maxim Gorki Theater Berlin im Rahmen des Kleist-Jahres 2011

Das Maxim Gorki Theater Berlin engagiert sich seit Beginn der Intendanz von Armin Petras in besonderem Maße für Aufführungen von Kleists Dramen. Dabei stehen thematische Verbindungen zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen im Vordergrund. Anlässlich des 200. Todestages des Dichters veranstaltete das Theater im November 2011 ein Kleistfestival, in dessen Rahmen unter anderem das gesamte dramatische Werk Kleists zu sehen war:

Neben den hauseigenen Inszenierungen Der zerbrochne Krug (Regie: Jan Bosse), Penthesi-lea (Regie: Felicitas Brucker), Amphitryon (Regie: Jan Bosse) und Prinz Friedrich von Homburg (Regie: Armin Petras) waren Der Krieg mit dem Fragment Robert Guiskard und Die Hermannsschlacht, zwei Gastspiele der Münchner Kammerspiele in der Regie von Armin Petras zu sehen. Dramen-Premieren waren Das Käthchen von Heilbronn (Regie: Jan Bosse) und Die Familie Schroffenstein (Regie: Antu Romero Nunes).

Zahlreiche Künstler aus den unterschiedlichsten Bereichen setzten sich mit Kleist, seinen Erzählungen und theoretischen Texten auseinander, darunter Schneider TM, Jan Peters, She She Pop, Victor Morales, Ildikó Enyedi, Tommy Noonan, Harun Farocki & Antje Ehmann, Schorsch Kamerun und die Singakademie Berlin. Armin Petras ging im Erdbeben in Chili der Frage nach, wie man eine zusammenbrechende Welt als Chance begreifen kann, She She Pop untersuchte in der Marquise von O. unsere Sehnsucht nach einer rational erfahrbaren Welt, Tommy Noonan choreografierte in The Engagement die Revolutionsgeschichte von der Verlobung in St. Domingo und der venezolanische Computer-künstler Victor Morales übertrug Themen und Motive aus Kleists theoretischer Abhandlung Über das Marionettentheater in die Virtualität. Der ungarische Essayist, Theoretiker und Kleistspezialist László Földényi flankierte das Festival mit einer Gesprächs- und Vortragsreihe zu Kleists Leben, seinen Werken und deren Rezeptionsgeschichte.

Für die Dauer des Festivals gestaltete das Künstlerduo Höfner & Sachs das Maxim Gorki Theater in eine metaphorische Kleist-Welt um, die die Lebensthemen und -motive des Dichters aufnahm und spiegete. Dieser Kleist-Park schuf mit einer Vielzahl von Inszenierungen, Filmen, Vorträgen, Konzerten und Performances Raum für Diskussionen und künstlerischen Austausch.

Kurator: Arved Schultze. Produktionsleitung: Julian Kamphausen

Veranstaltungsorte und -zeitraum:
4. bis 21. November 2011: Kleistfestival im Maxim Gorki Theater Berlin
Am 4. März 2011 wird das Erdbeben in Chili anlässlich der offiziellen Auftaktveranstaltung zum Kleist-Jahr im Kleist Forum, Frankfurt (Oder), aufgeführt. Weitere Gastspiele im Kleist Forum sind im Rahmen der Kleist-Festtage vom 18. bis 30. Oktober 2011 zu sehen.

Das Kleist-Programmheft finden Sie hier als PDF zum Download

Kontakt

Maxim Gorki Theater Berlin

Am Festungsgraben 2

10117 Berlin

www.gorki.de (externer Link, öffnet neues Fenster)