Chile - Die Geschichte vergessen

Was tut sich westlich der Anden? 15 Jahre nach dem Übergang zur Demokratie findet sich in Chile eine kleine aber umtriebige künstlerische Szene, die wie schon vor dem Putsch von 1973 Teil internationaler Diskussionen ist. Durch die betuliche Hauptstadt Santiago de Chile bewegen sich nomadische Kunsträume und in traditionellen Arbeitervierteln eröffnen Galerien für Konzeptkunst. Die chilenische Subkultur ist selbstbewusster geworden, ebenso die neuen sozialen Bewegungen. Im Süden des Landes protestieren Mapuche-Gemeinden gegen Umweltzerstörung und Ausverkauf der Ressourcen - die negativen Seiten der Globalisierung. Die positiven finden sich quer über Ländergrenzen hinweg im Austausch kultureller und politischer Szenen. Die Recherche für "Chile International" hat die von der Diktatur abgebrochenen sozialen Experimente der Siebziger und Sechziger Jahre zum Ausgangspunkt und schaut, wie aus heutiger Perspektive lokale Debatten und Theorien transkontinental zu fokussieren sind.

Andreas Fanizadeh, Eva-Christina Meier (Hg.)
Chile International
Kunst, Existenz und Multitude

Mit Beiträgen von:
Pedro Lemebel, Antonio Negri, Diamela Eltit, Juliane Rebentisch, Dirk von Lowtzow, Alvaro Peralta Sainz, Jorge Cabalcura, Galeria Metropolitana, Hoffmannshaus, Andres Bucci, Elisabetta Zileri, Eva-Christina Meier und Andreas Fanizadeh

Deutsch/Spanisch mit zahlreichen Abbildungen, z.T. vierfarbig.
Paperback, ca. 160 Seiten; ca.14,80 Euro

Erscheinungstermin: August 2005

Aus dem Inhalt:
- Alvaro Peralta Sáinz: Der chilenische Lebenstil und das unvollendete Projekt der Moderne. Archiktektur und Stadtplanung in Santiago
- Pedro Lemebel: Plaza Italia; Marcia Alejandra de Antofagasta. Zwei Erzählungen
- Dirk von Lowtzow: Gegen den Strich; Keine Angst für Niemand. Zwei Songtexte
- Eva-Christina Meier: Die Ressourcen verkaufen - die Geschichte vergessen. Bildstrecke
- Juliane Rebentisch: Das dokumentarische und das ästhetische Bild
- Andreas Fanizadeh, Eva-Christina Meier: Ein Chile, das sie nicht kennen. Ana Maria Saavedra und Luis Alarcón von Galerie Metropolitana im Interview
- Andreas Fanizadeh, Eva-Christina Meier: Nomadische Kunst und städtischer Raum. José Pablo Diaz und Rodrigo Vergara von Hoffmann`s Haus im Interview
- Diamela Eltit: Die Stadt als Schlachtfeld. Zur Geschichte der Künstlergruppe Cada
- Jorge Calbucura: Der Preis des neoliberalen Modells. Die Veräußerung des Territoriums der Mapuche.
- Antonio Negri: Ethik der Existenz: Subjektivität, Multitude und Subversion

 

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