The Choreonauts

Afro-europäische Navigationen im Tanz – gefördert im Fonds TURN

Die Bremer Tanzcompagnie steptext dance project hat mit dem Projekt „The Choreonauts“ drei international renommierte Choreograf/innen aus Nigeria, Südafrika und der Elfenbeinküste eingeladen, sich in einen direkten Austausch mit deutschen Choreograf/innen zu begeben. Nadja Beugré, Qudus Onikeku und Phumlani Nyanga bildeten mit Renate Graziadei, Sebastian Matthias und Helge Letonja jeweils ein Tandem. Gemeinsam haben die Partner je ein Tanzstück erarbeitet – dabei gaben gesellschaftskritische Fragestellungen der afrikanischen Künstler/innen den Impuls für die künstlerische Zusammenarbeit.

„The Choreonauts“ machte den kulturellen Perspektivwechsel zur produktiven Methode. Die Produktionen wurden zu drei Doppelabenden zusammengeführt und an verschiedenen Orten und Festivals in Deutschland, Nigeria, der Elfenbeinküste und Südafrika aufgeführt.

Vielfältige Rahmenveranstaltungen begleiteten die Vorstellungen: Gesprächsrunden mit afrikanischen und europäischen Künstler/innen und Expert/innen aus Tanz, Kultur und Politik, Ausstellungen, Filme, Vorträge, Workshops sowie Masterclasses, die den thematischen Anliegen der Projektbeteiligten Raum gaben und den interkulturellen wie auch den tanzpraktischen Austausch förderten.

Produziert von steptext dance project in Koproduktion mit Ruhrfestspiele Recklinghausen, Tanz! Heilbronn, Theater Bremen. In Kooperation mit Dance Forum Johannesburg (Südafrika), Staatstheater Darmstadt, Forgotten Angle Dance Theatre/Ebhudlweni Arts Centre Mpumalanga (Südafrika), Nationaltheater Mannheim Tanz, Sophiensaele Berlin, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen, TRANSIT Abidjan (Elfenbeinküste) und QDance Centre Nigeria.

Künstlerische Leitung: Anke Euler (DE)
Mit: Nadja Beugré (CI), Phumlani Nyanga (ZA), Renate Graziadei (AT), Sebastian Matthias (DE), Qudus Onikeku (NG), Helge Letonja (AT)

Die Tanzstücke

Yuropa

Mit „Yuropa" - zusammengefügt aus „Yoruba“, dem Namen einer überwiegend in Nigeria beheimateten Volksgruppe und Kultur sowie „Europa“ - trägt die Kollaboration von Qudus Onikeku und Sebastian Matthias den Entstehungskontext sowie das gemeinsame Anliegen im Titel: Transfers, (Unter)-Wanderungen und Übergänge als Fortsetzung eines andauernden Dialogs kultureller Verflechtung. In Lagos, einer der größten Metropolregionen der Welt, und in Bremen verweben die beiden Choreografen gemeinsam mit den Tänzer/innen des nigerianischen QDanceCenter ihre Arbeit zu einem transkulturellen Groove.

Untitled / Chaotic order - A blink of an eye

„Untitled/ Chaotic order - A blink of an eye" ist die Gegenüberstellung zweier kontrastreich profilierter choreografischer Handschriften. Nadia Beugré verhandelt konkrete Rebellionen mit großem Humor in performativen Bildern. Renate Graziadei destilliert aus gesellschaftlichen Beobachtungen fein fragmentierte kinästhetische Tableaus. Als „Choreonautin“ erstmals in Abidjan, verbindet ihr Stück Aspekte aus eigener Wahrnehmung mit Inspirationen aus dem Austausch mit den Gastgeber/innen. Percussion-Kompositionen der „Queen of Afro Groove“ Manou Gallo treiben das Tanzstück voran.

In-between / Digging in the night

Wie reagieren Menschen in Südafrika, einem Land extremer gesellschaftlicher Kontraste, auf das rasante Tempo des globalen Wandels? Was kostet sie der enorme Veränderungsdruck? Aus ihren unterschiedlichen Perspektiven blicken die beiden Choreografen Phumlani Nyanga und Helge Letonja auf die sozialen Umbrüche und suchen nach Zwischenräumen und Nischen der Poesie.

Aufführungstermine der Tanzstücke

YUROPA
Qudus Onikeku & Sebastian Matthias / QDanceCenter Lagos, Nigeria

18./19. Mai 2018, 20 Uhr, Schwankhalle Bremen
23. Mai 2018, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
30./31. Mai 2018, Sophiensaele Berlin

UNTITLED / CHAOTIC ORDER – A BLINK OF AN EYE
Nadia Beugré & Renate Graziadei / ASSOCIATION TRANSIT, Abidjan, Côte d'Ivoire

17. Mai 2018, Festival Tanz! Heilbronn
22./23. Mai 2018, 20 Uhr, Theater Bremen
26./27. Mai 2018, Theater Mannheim

IN-BETWEEN / DIGGING IN THE NIGHT
Phumlani Nyanga & Helge Letonja / Dance Forum Johannesburg, Südafrika

15.-17. Mai 2018, Ruhrfestspiele Recklinghausen
20./21. Mai 2018, Theater Mannheim
26./27. Mai 2018, 20 Uhr, Schwankhalle Bremen

TURN – Fonds für künstlerische Kooperationen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern

Mit dem Fonds TURN möchte die Kulturstiftung des Bundes möglichst viele unterschiedliche Institutionen in Deutschland anregen, sich mit dem künstlerischen Schaffen und den kulturellen Debatten in afrikanischen Ländern zu beschäftigen.

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Kontakt

steptext dance project e.V.

Buntentorsteinweg 112
28201 Bremen
www.steptext.de (externer Link, öffnet neues Fenster)