Maji Maji Flava

Theaterprojekt - gefördert im Fonds TURN

The Maji Maji Project Foto: N. Klinger

Eine theatrale Auseinandersetzung mit Geschichtspolitiken zwischen Deutschland und Tansania

Der Maji-Maji-Aufstand forderte zwischen 1905 und 1907 in der Kolonie Deutsch-Ostafrika die deutsche Kolonialverwaltung heraus und wurde schließlich auf grausame Art niedergeschlagen. Während der Aufstand im postkolonialen Tansania seit den 1960ern als nationaler Mythos gilt, weil die verschiedenen ethnischen Gruppen der Kolonie hier erstmals vereint auftraten, ist er in Deutschland nahezu vergessen.

Diese diskrepante Wahrnehmung der geteilten Geschichte bildete den Ausgangspunkt für eine interkontinentale Theaterproduktion. Im Laufe eines mehrstufigen Recherche-, Workshop- und Probenprozesses in Tansania und Deutschland setzten sich das Team von Flinnworks, zwei Tänzer/innen und zwei Musiker/innen der tansanischen Theaterplattform Asedeva und Mitglieder des Staatstheaters Kassel mit verschiedenen Perspektiven auf die Kolonialgeschichte und den Maji-Maji-Kult auseinander, der prophezeite, die deutschen Gewehrskugeln würden sich in Wasser ("Maji") verwandeln.

Video

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The Maji Maji Project Trailer

Anstatt kulturelle Unterschiede zu nivellieren, wollten die Künstler/innen für "MAJI MAJI FLAVA" ihre jeweiligen politisch-historischen, sprachlichen und künstlerischen Prägungen auf der Bühne aufeinanderprallen lassen. "MAJI MAJI FLAVA" handelte von der Magie des Wassers und unverständlichen Verträgen, von musikalischen Kommunikations-Codes, Rassissmus und der nachträglichen Glorifizierung eines Krieges. Neben Tanz und Theater machte die Musik einen wesentlichen Teil der Performance aus, indem die Performer/innen als Band das historische Geschehen und heutige neo-koloniale Strukturen ironisch kommentierten.

Mit: Isack Peter Abeneko (TZ), Jan S. Beyer, Sabrina Ceesay, Konradin Kunze, Shabani Mugado (TZ), Lisa Stepf
Regie: Sophia Stepf
Choreografie: Isack Peter Abeneko (TZ)
Musikalische Leitung: Jan S. Beyer
Ausstattung: Brigitte Schima
Assistenz & Dokumentarfilm: Julia Gechter
Technische Leitung: Christian Franzen
Produktionsleitung: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro

 

Weitere Termine

21.1.2017 - TaSUba Bagamoyo, Dar es Salam
24.1.2017 - Daressalam International Aacademy
26.1.2017 - House of Culture, National Museum Dar es Salam (11 am)
27.1.2017 - House of Culture (11 am and 7.30 pm)
28.1.2017 - House of Culture (7.30 pm)

TURN – Fonds für künstlerische Kooperationen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern

Mit dem Fonds TURN möchte die Kulturstiftung des Bundes möglichst viele unterschiedliche Institutionen in Deutschland anregen, sich mit dem künstlerischen Schaffen und den kulturellen Debatten in afrikanischen Ländern zu beschäftigen.

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Köpenickerstraße 172

10997 Berlin

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