Floating 2.zero

Die Floating University Berlin* hat sich seit 2018 als innerstädtisches Labor für kollektives Lernen und transdisziplinären Austausch im Regenwasserrückhaltebecken in Kreuzberg etabliert. Sie erforscht innovative Ansätze für resiliente, nachhaltige Stadtentwicklung und positioniert sich als Naturkultur-Lernort. Mit ihrem niedrigschwelligen Angebot möchte sie das Klimabewusstsein der Stadtgesellschaft stärken.

Das Rückhaltebecken ist mit 25.000 Quadratmetern das größte seiner Art in Berlin. Es diente dem ehemaligen Flughafen Tempelhof zur Regenwasseraufnahme und wird durch Niederschlagswasser von den Start- und Landebahnen gespeist. Seit der Flughafenschließung 2008 entwickelte es sich zu einem Biotop. Mit dem Projekt „Floating 2.zero“ soll der erstmals 2018 durch die Akteure von Floating e.V. aktivierte Raum zu einem zukunftsweisenden Ort für erneuerbare Energie, Ressourcenschonung und Zirkularität weiterentwickelt werden. Statt fossiler Energie sollen Sonne, Wind und Wasser zur Energieversorgung genutzt werden. Regenwasser wird gereinigt und wiederverwendet, ökologisch nachhaltige Baumaterialien kommen zum Einsatz. Das neue Raumkonzept berücksichtigt neben menschlichen Bedürfnissen auch nicht-menschliches Leben: Tiere, Pflanzen, Wetter und Umwelteinflüsse werden einbezogen, sodass sich die Floating University* saisonal in Naturkreisläufe integrieren kann.

Workshops wie zur künstlerischen Weiterverarbeitung von Sedimenten und Plastikresten, Vorträge zu Solarenergie und Mitmachangebote wie das „Pilz-Kunst-Labor“ begleiten die Transformation dieses Ortes und schaffen Klimabewusstsein. Das Projekt wird mit Künstlerinnen, Kulturschaffenden und Experten verschiedener Disziplinen umgesetzt.

* Die „Floating University“ darf laut §135 Berliner Hochschulgesetz nicht „University“ heißen, da nur von der Hochschulverwaltung anerkannte Institutionen den Titel „Universität“ oder ein fremdsprachiges Pendant tragen dürfen. In der Eigenschreibweise der Institution ist das Wort „University“ durchgestrichen.