Sowohl China als auch der afrikanische Kontinent gelten als die Weltregionen, in denen aktuell die Zukunft der Globalisierung formuliert wird. Während die komplexen wirtschaftlichen und politischen Verbindungen zwischen China und afrikanischen Ländern seit einiger Zeit aufmerksam beobachtet werden, sind die kulturellen Austauschbeziehungen bislang weitgehend unbeachtet geblieben. Wie manifestiert sich ein globaler Prozess an den Orten, an denen Kulturen miteinander in Berührung kommen? Wie verändern sich Lebensperspektiven durch neue, internationale Beziehungen und Orientierungen? Wie werden Gegenstände und Bilder der „fremden“ Kultur Teil des Alltags? Und wie verändern diese Beziehungen die städtischen Räume?
Das Recherche- und Kunstprojekt „Chinafrika. under construction“ von metroZones e.V. begibt sich auf eine Spurensuche nach den kulturellen Beziehungen zwischen China und Afrika. Zusammen mit zahlreichen Partnern in Lagos, Johannesburg, Hong Kong, Leipzig, Weimar und Graz entwickeln afrikanische, chinesische und europäische Künstler/innen, Kurator/innen und Theoretiker/innen in einem auf zwei Jahre angelegten Austauschprozess gemeinsam künstlerische Positionen. Diese werden als „Wanderbaustelle“ in Form von Workshops und Konferenzen, Ausstellungen, Performances und Filmscreenings in Europa, Afrika und Asien präsentiert. Der Fokus auf drei Kontinente sucht damit den Blick entlang alter Kolonialrouten (Nord-Süd) auszuweiten und zeigt neue Perspektiven auf (Süd-Süd) und damit auch neue Möglichkeiten der gegenseitigen Reflexion (Süd-Nord-Süd) und der kontrastierenden, multiplen Blickrichtungen. Das Projekt konzentriert sich auf den „Kupfergürtel“ im Norden Sambias und im Südosten der Demokratischen Republik Kongo – Knotenpunkte für den Abbau und den Transport von Rohstoffen – sowie auf die Metropolen Lagos, Johannesburg, Maputo, Algier und Addis Abeba. In China steht das Perlflussdelta mit den afrikanischen Handelszentren in Hong Kong, Guangzhou und der Freihandelszone in Shenzhen im Fokus.
Die Präsentation "Chinafrika. under construction" in Leipzig ist die zentrale Ausstellung des Chinafrika-Projekts. Sie betrachtet verschiedene, ineinander verschränkte Bereiche der wirtschaftlichen und kulturellen Dynamiken des Phänomens „Chinafrika“ und organisiert sich entlang der thematischen Kapitel Explosion/Exposition, Ressourcing, Shipping, Factory, Shopping, Urban, Transit, Exchange und Future/Outlook. Die Schau ist kuratiert von Jochen Becker (metroZones, Berlin) mit Julia Schäfer (Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig) und Daniel Kötter (Berlin).
Gesamtprojekt in Koproduktion mit der gfzk - Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, dem Kunstfest Weimar, dem Festival steirischer herbst Graz und dem Goethe Institut Nigeria.
Künstlerische Leitung: Jochen Becker (DE), Künstlerische Mitarbeit/Video/Forschung: Daniel Kötter (DE), Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro Berlin, Arbeitsgruppenleiter/innen: Patrick Mudekereza (CD), Folakunle Oshun (NG), Michael MacGarry (ZA), Xiaopeng Huang (CN)
Künstler/innen: Georges Senga (CD), Michael MacGarry (ZA), Zhou Tao (CN), Bodil Furu (NO) u.a.
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
6. Juni, 2019 bis 27. Juli, 2019: Ausstellung
Chinafrica in Nürnberg
Kunstraum des Konfuzius-Institut, Nürnberg
18. August, 2017 bis 3. September, 2017: Performance "Chinafrika. mobile" & Ausstellung
Kunstfest Weimar, Weimar
2. Juni, 2017 bis 24. September, 2017: Ausstellung
Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig
1. Oktober, 2016 bis 31. Mai, 2017: Meetings der Arbeitsgruppen
Lagos, Lubumbashi, Johannesburg und Guangzhou
Kontakt
metroZones e.V. – Zentrum für städtische Angelegenheiten
c/o metrogap e.V.
Lausitzer Str. 10
10999 Berlin
www.chinafrika.org (externer Link, öffnet neues Fenster)
www.metrozones.info (externer Link, öffnet neues Fenster)