Silent Songs into the Wild

Viele Lieder Franz Schuberts erzählen vom Wandern und Fortgehen, vom ewigen Fremdsein und der Einsamkeit. Wie singt man und wie klingen seine Stücke im 21. Jahrhundert – in Zeiten massiver Völkerwanderung? Das Berliner Theaterensemble Nico and the Navigators hat Lieder aus den Schubert-Zyklen „Schwanengesang“, „Winterreise“ und „Die schöne Müllerin“ zu einem neuen Ganzen verwoben. Es hat eigene klangliche Interpretationsformen entwickelt, um so einen neuen Zugang zu Schuberts Werk zu finden. Sänger und Performer aus sechs Nationen haben sich aus heutiger Sicht auf die darin verhandelten starken Affekte eingelassen, auf das Wechselbad der Gefühle zwischen Schmerz und Verlust, Sehnsucht und Liebe, Wut und Hoffnung.
Unter der künstlerischen Leitung von Nicola Hümpel sind aus den musikalischen Assoziationen zwischen den einzelnen Stücken Szenen mit aktuellen gesellschaftlichen Bezügen erwachsen. Das „Staged Concert“ hat die Grenzen zwischen Konzert und Gesang, Tanz und Schauspiel, zwischen Hochkultur und Alltagsrealität aufgehoben und fragte: Welche Wirkkraft und Brisanz vermag das Schubertsche Liedgut nach rund 200 Jahren zu entfalten? Wie können sich Lebensgefühl und Weltanschauung von heute darin widerspiegeln?

Künstlerische Leitung: Nicola Hümpel, Oliver Proske
Musiker: Tobias Weber, Matan Porat, Novus String Quartett
Von und mit: Nikolay Borchev (BY), Julla von Landsberg, Ted Schmitz (US), Yui Kawaguchi (JP), Anna-Luise Recke, Michael Shapira (IL)

Weitere Termine:

Radialsystem V, Berlin: Frühjahr 2018