Sancta 

In choreografischen und performativen Arbeiten setzt sich Florentina Holzinger aus feministischer Perspektive mit Darstellungen des weiblichen Körpers auseinander. Die Einflüsse auf die Inszenierungen der österreichischen Künstlerin reichen vom Wiener Aktionismus über Bodybuilding bis hin zum klassischen Ballett. Gemeinsam mit ihrer international besetzten Company entwickelt Holzinger mit „Sancta“ nun erstmals ein performatives Musiktheaterstück.

Den Ausgangspunkt dafür bildet Paul Hindemiths Oper „Sancta Susanna“, die 1922 in Frankfurt am Main uraufgeführt und zum Skandal wurde. Die Handlung kreist um die Nonne Susanna und ihr sexuelles Begehren. Holzinger überführt „Sancta Susanna“ in eine zeitgenössische Oper, die weibliche Lust im Kontext religiöser Moralvorstellungen sowie religiös-repressive Zugriffe auf weiblich gelesene Körper thematisiert. Das musikalische Ausgangsmaterial wird in einer Neukomposition collagiert und überschrieben und ausschließlich für weibliche Stimmen bearbeitet. Auf der als Altarraum gestalteten Bühne kommen Opernsängerinnen, Sexarbeiterinnen und Body-Modification-Artists zusammen.

An der internationalen Koproduktion wirken das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin, die Staatsoper Stuttgart, die Wiener Festwochen, die Volksbühne in Berlin sowie freie Produzentinnen mit. In einem kollektiven Prozess erproben die Akteure nachhaltige Formen der Kooperation, zum Beispiel durch das Bündeln von Ressourcen. Zudem ist eine Reihe von Vermittlungsformaten geplant, über die Holzinger und ihr Team mit den jeweiligen Stadtgesellschaften ins Gespräch kommen wollen.

Künstlerische Leitung: Florentina Holzinger
Performerinnen: Florentina Holzinger, Renée Copraij, Xana Novais, Annina Machaz, Netti Nüganen, Sophie Duncan, Luz de Luna Duran
Dramaturgie: Renée Copraij, Judith Lebiez, Sarah Ostertag, Philipp Amelungsen, Miron Hakenbeck
Komposition/ musikalische Leitung: Johanna Doderer
Mitwirkende: Cornelia Zink, Ensemble Schwerin/Stuttgart
Produktion, Management und internationale Distribution: neon lobster / Giulia Messia & Katharina Wallisch

Termine

10., 11., 13., 14., und 15. Juni: Wiener Festwochen

5., 6. Oktober, 26., 27. Oktober, 1., 2. und 3. November: Staatsoper Stuttgart

15., 16. November: Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin