Acht Brücken | Musik für Köln 2024

Das Acht Brücken Festival für Musik der Gegenwart widmet sich 2024 „Mikrotonalitäten“. Mikrotonalität ist in zahlreichen Musiktraditionen der Welt verhaftet. Dabei sind Tonleitern und Skalen nicht auf zwölf Töne beschränkt, wie in der europäischen Klassik, sondern es gibt noch viele Töne dazwischen. Auch in der westeuropäisch geprägten „Neuen Musik“ nutzen Komponisten diese Erweiterung des Tonspektrums. So der deutsche Komponist Enno Poppe, dem diese Festivalausgabe ein Porträt widmet. Das Festival bringt seine Musik in den Dialog mit musikalischen Traditionen und Innovationen aus Indien, Korea, der Türkei und Italien und zeigt, wie sich verschiedene Einflüsse in die Neue Musik einschreiben.
 
Eine wichtige Inspirationsquelle für Poppe ist die Sinawi Musik, traditionelle improvisierte Musik, die ursprünglich schamanische Riten des alten Koreas begleitete. Das Sinawi Ensemble unter Künstlerischer Leitung des Komponisten, Piri-Spieler und Schlagzeugers Won Il bringt diese Musiktradition nach Köln. Der Bağlama-Virtuose, Sänger und Komponist Kemal Dinç lotet in der Uraufführung von „Palimpsest“ den Raum zwischen der türkisch-osmanischen Musiktradition und alten und modernen westlichen Einflüssen aus. Neben internationalen Solisten wirken dabei auch ein türkisch-alevitisches und ein deutsches Laien-Ensemble als Chor und Orchester mit.
Das Kölner Ensemble Musikfabrik trifft im Festival auf das Trio SWARALAYAAMAAYA aus Bangalore. Gemeinsam führen sie das abendfüllende Werk „Mahabharata“ des italienischen Komponisten Riccardo Nova auf, der südindische Musik studierte und seit Jahrzehnten enge künstlerische Beziehungen nach Indien pflegt.

Künstlerische Leitung: Louwrens Langevoort
Musikalische Leitung: Kemal Dinç
Ensembles: Ensemble Musikfabrik, Jorik Bergman Bigband, Remix Ensemble Casa da Música / Peter Rundel Dirigent, Sinawi Ensemble, Trio Swaralayaamaaya u. a.