Grafische Darstellung des Ablaufs von der Klimabilanz zum Klimamanagement

Dokumentation des Pilotprojekts „Klimabilanzen in Kulturinstitutionen“ (2021)

In einem bundesweiten Pilotprojekt unterstützte die Kulturstiftung des Bundes 19 Kultureinrichtungen aus verschiedenen Sparten dabei, eine Klimabilanz zu erstellen und den eigenen CO2-Fußabdruck zu ermitteln. Die Dokumentation des Vorhabens mit Auswertungen, Erfahrungsberichten, Handlungsempfehlungen und Arbeitsmaterialien steht hier kostenfrei als Broschüre zum Download zur Verfügung.

Erläuterung des Projekts

CO2-Emissionen sind einer der zentralen Faktoren für den Klimawandel und ihre Reduktion damit eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die Klimaschutzziele des Pariser Abkommens sind nur erreichbar, wenn sie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden, an der alle Teile der Gesellschaft mitwirken. Auch Kunst und Kultur kommt hier eine wichtige Rolle zu, den Transformationsprozess kreativ mitzugestalten und mittels künstlerischer Auseinandersetzung erzählbar und erfahrbar zu machen. Künstlerinnen und Kulturinstitutionen reflektieren inzwischen vermehrt die eigenen betriebsökologischen Produktionsbedingungen, beklagen aber zugleich fehlende Mittel, bürokratische Strukturen und unzureichendes Handlungswissen, um konkrete Maßnahmen umzusetzen. So ist die Klimawirkung der Kunst in Deutschland ein blinder Fleck, den zunehmend mehr Akteure in den Blick nehmen wollen.

Die Kulturstiftung des Bundes hat mit „Klimabilanzen in Kulturinstitutionen“ ein Pilotprojekt initiiert, das 19 Kultureinrichtungen dabei unterstützte, im „Konvoi-Verfahren“ eine Klimabilanz zu erstellen und bis Anfang 2021 den eigenen CO2-Fußabdruck zu ermitteln. Ziel war es, modellhaft den Prozess der Klimabilanzerstellung im Kulturbereich zu erproben, um Kultureinrichtungen ein Instrument auf dem Weg zur Klimaneutralität aufzeigen. In einem viermonatigen Prozess erhielten die teilnehmenden Einrichtungen sowohl Unterstützung bei der Bilanzierung, um Transparenz über die eigenen CO2-Emissionen zu erzielen, als auch ein spezifisches Klima-Coaching, um den Wissenstransfer im Haus über ein verbessertes Umwelthandeln zu gestalten. In diesem Pilotprojekt ging es zudem um die gemeinsam mit den Einrichtungen zu erörternde Frage, wie ökologische Nachhaltigkeit in einem größeren Maßstab im Fördersystem der Kulturstiftung des Bundes geltend gemacht werden könnte.

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Tools for Action

Klimabilanzen sind ein konkretes Instrument, um eine CO2-Statusanalyse vorzunehmen: Wie groß ist der CO2-Footprint der Organisation, auf welche Aktivitätsfelder verteilen sich die Emissionen und wo können wesentliche Verbesserungen erzielt werden? Mittels einer Klimabilanz können Kulturinstitutionen Forderungen nach nachhaltigem und umweltfreundlichem Handeln nachkommen und ihre Glaubwürdigkeit verbessern, indem sie selber entschlossen an einer veränderten Praxis arbeiten. Die Vermeidung bzw. Reduzierung von CO2-Emissionen ist aber nicht nur aus kultur- und klimapolitischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll. So sind beispielsweise umweltverträgliche, CO2-ärmere Beschaffungsvarianten in 10 von 15 typischen Produktgruppen in ihren monetären Lebenszykluskosten nachgewiesenermaßen günstiger als die konventionellen Beschaffungsvarianten (vgl. Studie des Öko-Instituts (PDF, 239 KB) (externer Link, öffnet neues Fenster) von 2015 im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt).

19 Kultureinrichtungen in der Pilotgruppe

Dieses Pilotprojekt wurde im Verbund umgesetzt. Ein solches „Konvoi-Verfahren“ ist ein effektiver Weg, dass verschiedene Organisationen gemeinsam unter Begleitung durch erfahrene Beraterinnen und Berater Erfahrungen teilen und voneinander lernen können. Die Pilotgruppe deckt verschiedene Sparten ab – Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Literatur, Musik, Erinnerungskultur – und repräsentiert ein breites Spektrum an Vorkenntnissen, an Größen und an unterschiedlichen Standortbedingungen. Die folgenden Einrichtungen waren am Projekt beteiligt:

  • Deutsches Nationaltheater Weimar
  • Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen
  • Gedenkstätte Sachsenhausen
  • Kampnagel Internationale Kulturfabrik, Hamburg
  • Konzerthaus Berlin
  • Kunsthalle Rostock
  • Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
  • Kunstverein Hannover
  • Lenbachhaus, München
  • Museum Folkwang, Essen
  • Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken
  • Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin
  • Stadtbibliothek Berlin-Pankow
  • Stadtbücherei Norderstedt
  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • Staatsschauspiel Dresden
  • Staatstheater Darmstadt
  • tanzhaus nrw, Düsseldorf
  • Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe

Kontakt

Dr. Sebastian Brünger

Kulturstiftung des Bundes
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06110 Halle (Saale)


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Fax.: 49 (0)345 2997 333

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