Die Argonause

Das Forum Freies Theater (FFT) in Düsseldorf rückt mit seinem Vorhaben die drängende Thematik der Mobilität als maßgeblichen Klimatreiber in den Fokus und stellt das Reisen als Symbol individueller Freiheit in Frage. Über einen Zeitraum von einem Jahr wird der Rhein, einer der bedeutendsten Flüsse Europas, zum zentralen Schauplatz und thematischen Ankerpunkt dieser transformativen künstlerischen Reflexion. 

Das Projekt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz: „Die Argonause“ ist eine Kooperation zwischen Gesine Danckwart und Fabian Kuehlein vom Kunst-Kollektiv Chez Company, dem FFT und den Architekten Susanne Priebs und Christoph Schmidt sowie deren Studierenden der Hochschule Düsseldorf. Ein zentraler Aspekt ist die radikale Umgestaltung herkömmlicher Produktions- und Aufführungskonventionen. Über ein Jahr hinweg werden verschiedene kreative Strategien erprobt, um neue Formen des Theaters und der künstlerischen Praxis zu entwickeln: Entlang des Rheins wird die Gruppe öffentlich zu Klimabilanz und Mobilität recherchieren und in hybriden Formaten die Forschungsstände veröffentlichen. So wird etwa ein schwimmendes Airtag (Ortungsgerät) von der Quelle des Rheins flussabwärts treiben, seine Reise und die Begegnungen unterwegs werden auf einer Website dokumentiert. Am Rheinufer von Düsseldorf sollen zudem in sogenannten Zero-Happenings neue theatrale und diskursive Rituale erprobt werden.

Ziel ist es, den eigenen künstlerischen Ausdruck zu überdenken und neue Wege zu finden, um gesellschaftliche Klimaziele zu erreichen, die häufig als Einschränkung individueller Freiheiten wahrgenommen werden. Dabei steht auch die Frage im Raum, ob Theater in Zukunft noch in den bekannten Formen existieren kann. Das Projekt verfolgt einen partizipativen Ansatz, bei dem das Publikum aktiv in den Prozess einbezogen wird. Durch die Einbindung von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen sowie die Nutzung innovativer Technologien sollen Ideen für langfristige Veränderungen angestoßen werden.