Projektbeschreibung
Wie können Kunstwerke digital in ihrer einzigartigen Qualität vermittelt werden? Mit dem Projekt Vom Werk zum Display möchten das Kunstmuseum Stuttgart und die Kunsthalle Mannheim 24 digitale Räume entwickeln, die ausgewählte Kunstwerke aus den Sammlungen beider Häuser in neuartiger Weise auf digitalen Displays vorstellen. Ausgangspunkt dieses Ansatzes sind spezifische Eigenschaften einzelner Werke – etwa ihre Räumlichkeit, Haptik oder Oberflächenstruktur –, die in den digitalen Übersetzungen angemessen präsentiert erscheinen sollen.
Wenn ein Kunstwerk im Museum ausgestellt wird, ist es selbstverständliche Praxis, ideale Bedingungen für die spezifischen ästhetischen Qualitäten des Werks herzustellen. Entsprechend sollen, so die Leitidee, gleichermaßen optimale Voraussetzungen für den Transfer eines Kunstwerks auf ein Display geschaffen werden. Die Partner entwickeln experimentelle Formate, die das Potenzial des digitalen Kuratierens und Vermittelns breit ausschöpfen
Wie wird Kunst digital erfahrbar?
Die zentrale Fragestellung ist, wie die Digitalisierung von Kunst aus der spezifischen Form eines Werkes abgeleitet werden kann. In welcher Form können beispielsweise komplexe Erzählstrukturen großformatiger Gemälde digital verfügbar gemacht werden? Wie muss eine Skulptur auf dem Bildschirm gezeigt werden, um zur Geltung zu kommen? Und welche Möglichkeiten eröffnet das digitale Display für die Präsentation von Konzeptkunst? Das Projekt verfolgt einen experimentellen Ansatz, der nicht auf standardisierte Datenbankeinträge setzt, sondern vom Werk ausgehend nach geeigneten Formen digitaler (Re-)Präsentation sucht.
Maßgeschneiderte Formate
Die ausgesuchten Werke reichen von Objekten aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu zeitgenössischen Arbeiten. Für jedes Werk wird eine individuelle digitale Präsentationsform entwickelt. Die Museen haben hierfür mit Fluxguide Ausstellungssysteme aus Wien als Digitalem Partner zusammen gearbeitet. Die Ideen sind vielfältig: So wird z. B. Wilhelm Leibls Gemälde „Die rechte Hand aus dem Langbehn-Bildnis“ von 1877 (Kunsthalle Mannheim) in die Anwendung “Hand-O-Mat” übersetzt, bei der die Nutzerinnen die Handhaltung des Kunstkritikers Langbehn nachstellen und entdecken können. Bei “Equalizer [Sound Graphs]” von Sarah Morris aus dem Jahr 2017 (Kunstmuseum Stuttgart) wird der Entstehungsprozess des Werks vermittelt, indem neue Ebenen über das Visuelle hinaus enthüllt werden. Die Nutzer sind dabei aktiv zum Hören, Sprechen und Komponieren eingeladen. Die digitalen Formate werden in jedem beliebigen Browser sowie auf den Ausgabemedien der Museen vor Ort abrufbar sein.
Ein Verbundprojekt des Kunstmuseum Stuttgart und der Kunsthalle Mannheim. Gefördert mit 880.000 Euro.
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
20. Juni, 2024 bis 1. Februar, 2025: Ausstellung
Kunsthalle Mannheim und Kunstmuseum Stuttgart, Stuttgart und Mannheim
Kontakt
Kunstmuseum Stuttgart
Kleiner Schlossplatz 1
70173 Stuttgart
www.kunstmuseum-stuttgart.de (externer Link, öffnet neues Fenster)
Kunsthalle Mannheim
Friedrichsplatz 4
68165 Mannheim
www.kuma.art/de (externer Link, öffnet neues Fenster)