transmediale 2017 – ever elusive

Festival für Kunst und digitale Kultur

Suzanne Treister – HFT The Gardener Courtesy the artist, Annely Juda Fine Art, London and P.P.O.W., New York

Vom VideoFilmFest zu einem der weltweit wichtigsten Festivals für Kunst und digitale Kultur: Die transmediale gehört zu den kulturellen Spitzeneinrichtungen in Deutschland, die die Kulturstiftung des Bundes langfristig fördert.


ever elusive: Dreißig Jahre transmediale

Unter dem Titel ever elusive feierte das Festival Anfang 2017 sein 30-jähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum präsentierte die transmediale Veranstaltungen in ganz Berlin sowie die Sonderausstellung „alien matter“ im Haus der Kulturen der Welt.

Das Motto ever elusive verwies sowohl auf die Flüchtigkeit sich ständig verändernder Medienkulturen, wie auf die transmediale selbst, die sich ebenso einer starren Festlegung widersetzt.

Im Fokus des Programms stand der immer fließender erscheinende Übergang zwischen Mensch und Maschine und die Frage, was eine Dezentralisierung des Menschen bedeuten könnte: Wie verschiebt sich die Handlungsmacht, wenn Technologie zunehmend unabhängig vom Menschen operiert? Die Teilnehmer/innen waren eingeladen, neue Ansätze und künstlerische Positionen zu entwickeln, die über „Mensch-Maschine”- und „Natur-Technologie”-Dichotomien hinausgehen.

Festival

Am 2. Februar 2017 wurde das dreitägige Festival sowie die Sonderausstellung "alien matter" im Haus der Kulturen der Welt eröffnet. Das Festival bestand aus einem Konferenz- und Screeningprogramm, Workshops und Performances. Im Anschluss wurde das Programm in Form von drei thematischen Exkursionen unter den Titeln "Imaginaries", "Interventions" und "Ecologies" an verschiedenen Veranstaltungsorten in Berlin fortgeführt.

Ausstellung "alien matter"

Die von Inke Arns kuratierte Sonderausstellung "alien matter" befasste sich mit Kopplungen von Mensch, Lebewesen und Technologie, von humanen und nicht-humanen Kräften.

alien matter ist eine vom Menschen gemachte, ihm aber gleichzeitig radikal fremde, potentiell „intelligente“ Materie. Die bislang als reine Gebrauchsgegenstände definierten technischen Objekte werden zu autonomen Akteuren. Durch ihre Lernfähigkeit und Vernetzung stellen sie die zentrale Rolle des Menschen infrage. Berliner und internationale Künstler/innen untersuchten die damit verbundenen Verschiebungen des Machtgefüges und beleuchteten, inwiefern unsere vermeintlich vertraute Umgebung zu fremder Materie geworden ist.

Die künstlerischen Positionen beschäftigten sich mit vier Aspekten von fremder Materie: Künstliche Intelligenz (KI), Plastik, Infrastruktur und Internet der Dinge: Seien es die seltsamen Stockfotos schneebedeckter Bergpanoramen im Video von Ignas Krunglevičius, Mark Leckeys intelligenter Kühlschrank, die halluzinatorische Narration über einen High Frequency-Trader in den Drucken Suzanne Treisters, oder die Künstliche Intelligenz in Pinar Yoldas’ Video, die als niedliche 3D-animierte Katze aus dem Jahr 2039 rekapituliert, inwiefern die Unzulänglichkeit der Menschen zu einer Ersetzung der Politik durch künstliche Intelligenz geführt hat.


Die transmediale ist ein Projekt der Kulturprojekte Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die transmediale als kulturelle Spitzeneinrichtung.

Künstlerische Leitung: Kristoffer Gansing
Kuratoren: Daphne Dragona (Konferenz), Florian Wüst (Film- und Video)
Künstler/innen: Aliens in Green (Bureau d'études, Ewen Chardronnet, Mary Maggic, Julien Paris, Špela Petrič), Morehshin Allahyari & Daniel Rourke, Constant Dullaart, Ignas Krunglevičius, Mark Leckey, Joep van Liefland, Jeroen van Loon, Nicolas Maigret & Maria Roszkowska, Katja Novitskova, Sascha Pohflepp, Johannes Paul Raether, Evan Roth, Suzanne Treister, Addie Wagenknecht, YoHa (Matsuko Yokokoji & Graham Harwood) und Pinar Yoldas.

 

Die Online-Plattform

Die Website zum Festival bietet den Nutzern neben einer umfangreichen Suchfunktion nach Künstlern und Veranstaltungen eine Reihe partizipativer Möglichkeiten. Sie dokumentiert auch alle bisherigen Ausgaben der transmediale seit 1997.

www.transmediale.de (externer Link, öffnet neues Fenster)

Kulturelle Leuchttürme erhalten mehr Geld

Auf seiner jüngsten Sitzung am 28. November 2016 beschloss der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes, die Förderung aller gegenwärtig geförderten kulturellen Leuchttürme bis zum Jahr 2022 fortzuführen und erstmalig zu erhöhen. Damit erhält die transmediale künftig 550.000 Euro pro jährlicher Ausgabe.

Zur Pressemitteilung (externer Link, öffnet neues Fenster)

Videokanal der transmediale

YouTube-Kanal der transmediale mit Aufzeichnungen von Vorträgen und Diskussionsrunden

Mehr (externer Link, öffnet neues Fenster)

CTM 2017 – Fear Anger Love

Das Partnerfestival "CTM – Festival for Adventurous Music and Art" findet vom 27. Januar bis zum 5. Februar 2017 statt. Unter dem Motto "Fear Anger Love" forscht es nach radikalen musikalischen Ausdrucksformen und dissonanten Gefühlswelten.

www.ctm-festival.de (externer Link, öffnet neues Fenster)

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