Trollmanns Kampf
Niedersächsisches Staatstheater Hannover – Gefördert im Heimspiel – Fonds für Theaterprojekte
Der sinto-deutsche Boxer Johann Trollmann avancierte in den 1930er Jahren zum Publikums-liebling des Boxsports: Aufgewachsen in Hannovers Armenviertel, errang er 1933 im Mittel-schwergewicht den deutschen Meistertitel, der ihm jedoch kurz darauf von den Nazis aber-kannt wurde, die ihn später ins KZ Neuengamme deportierten und ermordeten.
Trollmanns Biographie bildet den Ausgangspunkt für das Theaterprojekt, das die Geschichte der Sinti in Hannover vom Nationalsozialismus bis heute thematisierte: Welche Spuren hat die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma in Hannover hinterlassen? Marc Prätsch und Björn Bicker haben aus dem Material, das sie in Recherchen bei Familienangehörigen Trollmanns und Sinti-Verbänden, bei letzten Zeitzeugen, kirchlichen Initiativen und beim Boxsportverband zusammentrugen, eine Textvorlage erstellt, die sie gemeinsam mit den Schauspielern in den Proben weiterentwickelten.
An verschiedenen Spielorten in Hannover boten sie insbesondere jugendlichen Sinti ein Forum, sich öffentlich mit ihrer Situation auseinanderzusetzten: Was bedeutet es für Jugendliche heute, einer Volksgruppe zuzugehören, die sich immer noch starken Vorurteilen und Anfeindungen ausgesetzt sieht?
Premiere 30. April 2010
Kontakt
Judith Gerstenberg
Niedersächsisches Staatstheater Hannover
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