Zeitgleich mit der Schließung des Bauhauses in Deutschland 1933 emigrieren viele deutsche Juden ins vorstaatliche Israel, das damalige britische Mandatsgebiet Palästina. Im selben Jahr wird ein höchst umstrittenes Transferabkommen (hebr.: „Ha’avara“) zwischen einigen zionistischen Organisationen und Nazideutschland geschlossen, um möglichst vielen Juden die Emigration nach Palästina zu ermöglichen. Bis Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gelangen im Rahmen dieses Abkommens auch deutsche Baustoffe in Millionenhöhe nach Palästina, was Zehntausenden deutscher Juden die Emigration nach Palästina erleichtert. Darüber hinaus helfen die Waren beim Aufbau des Landes. Häufig werden sie auch für den Bau von Häusern im Stil der Moderne in Tel Aviv, der sog. „White City“, verwendet. Am Beispiel des Max-Liebling-Hauses (White City Center) wurden die Spuren des Ha’avara-Abkommens untersucht. Nach genauer Betrachtung des Gebäudes und seiner Materialitäten wurde so das Narrativ des Abkommens neu geschrieben, das Verhältnis des Hauses zu Gebäuden in Tel Aviv und andernorts skizziert und dem Einfluss der deutschen Kultur nachgespürt. Die Gemäuer des Hauses, seine Materialien, Bauskizzen und vor allem die Menschen, die das Haus geplant, gebaut und bewohnt haben, waren die Rohstoffe dieser Studie. Ihre Ergebnisse mündeten in eine Ausstellung, in deren Zentrum eine Installation stand, die die Geschichten dieser Menschen und Objekte zeitgenössisch reflektierte.
Künstlerische Leitung: Hila Cohen Schniderman (IL), Ilit Azoulay (DE), Nir Shauloff (IL) Performance: Lou Moria (IL)
Kuratorin: Sharon Golan Yaron (IL)
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
4. Oktober, 2019 bis 17. November, 2019: Ausstellung
Bauhaus, Dessau
Kontakt
The White City Center
The White City Center
29 Idelson St.
6332458 Tel Aviv - Yafo
Tel Aviv – Yafo
www.whitecitycenter.com (externer Link, öffnet neues Fenster)