Stabilisierung zerfallsgefährdeter Zeitungsseiten
Gefördert im KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden Zeitungen aus Holzschliffpapier hergestellt. Für die Massenproduktion war dieses Papier sehr gut geeignet. Es ist jedoch instabil. Die in den Papieren enthaltenen Sulfate rufen den so genannten "Säurefraß" hervor. Das Papier vergilbt und verliert seine mechanische Festigkeit bis hin zur völligen Fragilität, die es nicht mehr handhabbar macht - ein Problem, vor dem viele Bibliotheken, Museen und Archive stehen, deren Bestände für die wissenschaftliche Erschließung zugänglich bleiben sollen.
Für die Behandlung säurefraßgeschädigter Bücher existierten bereits verschiedene Verfahren zur Papier-Neutralisierung, jedoch gab es keine Technologie, um mit vertretbarem finanziellen Aufwand die zum Teil schwer geschädigten, großformatigen Zeitungsseiten zu stabilisieren. Diese Stabilisierung ist jedoch unabdingbare Voraussetzung für eine Digitalisierung der fragilen Zeitungsbestände und damit für die Sicherung und den nachhaltigen Zugang zu den Informationen.
Das KUR-Projekt erarbeitete modellhaft einen Lösungsansatz zur Stabilisierung hochbrüchiger Papiere: Folioseiten von Zeitungen wurden laminiert, damit sie verfilmt bzw. digitalisiert werden konnten. Resultat des Projekts war die Entwicklung eines Verfahrens, mit dem rationell und kostengünstig große Mengen von Zeitungsseiten stabilisiert werden können.
Projektträger:
Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Kooperationspartner:
Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung, Potsdam
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Kontakt
Carola Pohlmann
Kommissarische Leiterin der Zeitungsabteilung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Westhafenstraße 1
13353 Berlin
Tel.: +49 (0)30 266 436400
Fax: +49 30 266 436299
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