Prunksärge in der Fürstengruft des Merseburger Doms
Gefördert im KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut
In der Fürstengruft des Merseburger Doms sind 37 prunkvolle Zinnsarkophage aus der Zeit um 1700 erhalten. Viele zeigten Schäden dramatischen Ausmaßes: Einbrüche und Vandalismus in der Vergangenheit hatten zu Deformationen und materiellen Verlusten sowie mechanischen Schäden geführt. Die schlechten Klimabedingungen in den Grüften verursachten im Laufe der Zeit Korrosion. Kontinuierlich verschlechterte sich dadurch der Zustand der Sarkophage.
Um dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten, nahm das KUR-Projekt Maßnahmen zur Konservierung und Restaurierung der Sarkophage in Angriff. Dazu gehörten neben der statischen Sicherung und Reinigung die Freilegung und Festigung von Bemalungen und Vergoldungen der einzigartigen barocken Särge. Die Maßnahmen erfolgten in einer Berliner Werkstatt für Metallrestaurierung parallel zur baulichen Sanierung und klimatischen Stabilisierung der Fürstengruft durch die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg. Die komplexen Maßnahmen in Bezug auf Raum, Klima und Metallobjekte bildeten eine unverzichtbare Grundlage dafür, dass die restaurierten Sarkophage in die Grufträume zurückkehren konnten und die Grablege als wichtiger Teil der Domanlage nun wieder öffentlich zugänglich ist.
Projektträger:
Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg
Kooperationspartner:
Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt
Fachhochschule Potsdam, Studiengang Restaurierung
Rathgen-Forschungslabor, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Fraunhofer-Institut für Silicatforschung, Bronnbach
Kontakt
Dr. Holger Kunde
Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg
Direktor und Stiftskustos
Domplatz 16/17
06618 Naumburg
Tel.: +49 (0)3445 230125
www.vereinigtedomstifter.de (externer Link, öffnet neues Fenster)