Nachhaltigkeit der Massenentsäuerung von Bibliotheksgut
Gefördert im KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut
Film zum KUR-Projekt „Nachhaltigkeit der Massenentsäuerung von Bibliotheksgut“. Eine Produktion der Universität für Bodenkultur Wien, 2010.
Seit Papier nicht mehr aus textilen Fasern hergestellt wird, entstehen, bedingt durch die bei der Zellstoffherstellung und speziell bei der Papierleimung verwendeten Chemikalien, Säuren. Aufgrund dieser sauren Komponenten zersetzen sich die Papiere und müssen zur langfristigen Sicherung der Originalsubstanz in vielen Fällen einer chemischen Behandlung unterzogen werden. Die so genannte Massenentsäuerung ist ein Verfahren, das Bibliotheken und Archive seit den 1990er Jahren einsetzen. Dabei wird die im Papier vorhandene Säure neutralisiert und zusätzlich eine alkalische Reserve eingebracht.
Anhand der Bestände der Deutschen Nationalbibliothek und der Berliner Staatsbibliothek, die zwischen 1994 und 2006 bzw. 1998 und 2006 entsäuert wurden, evaluierte das KUR-Projekt mit Hilfe naturwissenschaftlicher Untersuchungen den langfristigen Behandlungserfolg und damit die Nachhaltigkeit der Massenentsäuerung.
Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung dienen Bibliotheken und Archiven, die auf dem Gebiet der Massenentsäuerung aktiv sind, als Entscheidungshilfe. Über die Evaluierung der bisherigen Entsäuerungsmaßnahmen hinaus ging es um innovative Methoden zur Untersuchung der chemischen Abbauprozesse von Papier.
Projektträger:
Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main und Leipzig
Kooperationspartner:
Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Universität für Bodenkultur Wien, Department für Chemie
Schweizerische Nationalbibliothek, Bern
Kontakt
Thomas Jaeger
Deutsche Nationalbibliothek
Adickesallee 1
60322 Frankfurt am Main