Die Kulturstiftung des Bundes und die Staatlichen Museen zu Berlin starteten 2016 gemeinsam lab.Bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen. Mit einem Vermittlungslabor am Bode-Museum in Berlin und einem bundesweit wirksamen Volontärsprogramm an 23 weiteren Einrichtungen sollte gezeigt werden, was Vermittlungsarbeit an Museen auszeichnet und was sie bewirken kann. Die zweiteilige Initiative sollte Veränderungsprozesse in den Museen selbst anstoßen, die geeignet sind, insbesondere junge Menschen anzusprechen.
Vermittlungslabor Bode-Museum
Im Bode-Museum der Staatlichen Museen zu Berlin wurde dafür modellhaft ein Vermittlungslabor eingerichtet, das über mehrere Jahre mit neun ausgewählten Berliner Schulen zusammenarbeitete. Das Bode-Museum ist aufgrund seiner kunsthistorisch außerordentlich bedeutsamen Sammlung ein international renommierter Ort, der einem jüngeren Publikum allerdings wenig vertraut und sehr voraussetzungsvoll schien. In Anbetracht dessen sollten Aufgaben der Vermittlung im Bode-Museum verstärkt in alle Arbeitsabläufe wirksam integriert werden – von der Pforte über die Kuratorinnen bis zum Direktorium. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Modellprojekt am Bode-Museum sollten anschaulich aufbereitet werden und auch nach dem Förderzeitraum allen Museen und Vermittlerinnen in Deutschland zur Verfügung stehen. Bis Juni 2016 konnten sich Schulen bewerben, um zu festen Partnerschulen das Labors zu werden.
Partnerschulen
- Athene Grundschule (Steglitz-Zehlendorf)
- Grunewald – Grundschule (Charlottenburg-Wilmersdorf)
- Herder-Gymnasium (Charlottenburg-Wilmersdorf)
- Thomas-Mann-Gymnasium (Reinickendorf)
- Barnim-Gymnasium (Lichtenberg)
- Sophie-Brahe-Schule (Gemeinschaftsschule, Treptow-Köpenick)
- Traven Gemeinschaftsschule (Spandau)
- Schule am Rathaus (Integrierte Sekundarschule, Lichtenberg)
- Gustav-Langenscheidt-Schule (Integrierte Sekundarschule, Tempelhof-Schöneberg)
Film zu lab.Bode
Wissenschaftliche Volontariate im Bereich Vermittlung
Als zweites Modul der Initiative förderte die Kulturstiftung des Bundes 23 wissenschaftliche Volontariate im Bereich Vermittlung. Die Volontäre arbeiteten an der Entwicklung der Prototypen im Labor mit und konnten einzelne Formate im Rahmen eines Projekts in ihre Museen übertragen, wofür lab.Bode ein eigenes Produktionsbudget bereitstellte. Für die Volontärinnen und Volontäre wurde zudem ein umfassendes Weiterbildungsprogramm entwickelt. Im Zusammenwirken beider Module sollte sich modellhaft eine zukunftsfähige Vermittlungsarbeit in Museen abzeichnen.
Für das Volontärsprogramm konnten sich Museen mit Sammlungsschwerpunkt Kunst deutschlandweit bewerben, die der Vermittlungsarbeit in ihrem Haus langfristig einen höheren Stellenwert einräumen wollen und eine Stelle für ein wissenschaftliches Volontariat im Bereich Vermittlung einrichten. Über die Auswahl der Museen entschied eine unabhängige Fachjury.
Museen im Volontärsprogramm
- Lindenau-Museum Altenburg
- Städtische Galerie im Lenbachhaus München
- Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
- Museum Abteiberg Mönchengladbach
- Staatliche Kunstsammlungen Dresden
- Museum Ulm
- Kunsthalle Bremen
- Kunstmuseum Stuttgart
- Museum für Gegenwartskunst Siegen
- Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design, Nürnberg
- Kunsthalle Mannheim
- Focke Museum, Bremen
- Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
- Historisches Museum Frankfurt
- Jüdisches Museum Frankfurt
- Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg
- Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch Gladbach
- MEWO Kunsthalle, Memmingen
- Berlinische Galerie
- Brücke-Museum, Berlin
- Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
- Museum Folkwang, Essen
- Museum Ludwig, Köln
Jury
- Dr. Gabriele Uelsberg, Direktorin des LVR – LandesMuseum Bonn, Vorstandsmitglied Deutscher Museumsbund e.V.
- Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Museum für Kunst und Kultur
- Claudia Ehgartner, Leiterin Kunstvermittlung, mumok Museum moderner Kunst, Stiftung Ludwig Wien
Begleitveranstaltungen
Ziel der Initiative war es auch, den fachlichen Austausch über aktuelle, auch internationale neue Ansätze, Theorien und Perspektiven der Vermittlungsarbeit an Museen zu befördern. Museumsdirektorinnen, Vermittler sowie Schulvertreter, Künstlerinnen und Studierende waren daher zu öffentlichen Veranstaltungen und Weiterbildungen im Vermittlungslabor eingeladen. Das Diskursprogramm startete 2017 mit Set #1: Räume (externer Link, öffnet neues Fenster) und Set #2: Partizipation (externer Link, öffnet neues Fenster), 2018 folgten Set #3: Dissens (externer Link, öffnet neues Fenster) und Set #4: Visionen (externer Link, öffnet neues Fenster). 2019 wurden Set #5: Dialog (externer Link, öffnet neues Fenster), Set #6: Kollaborationen (externer Link, öffnet neues Fenster) und Set #7:Outreach (externer Link, öffnet neues Fenster) durchgeführt. Das Set #8: Diversität (externer Link, öffnet neues Fenster) beschäftigte sich 2020 mit der Frage, wie sich Diversität als diskriminierungskritische Praxis institutionell verankern lässt. Zum Abschluss des Programms fand ab dem 18. März 2021 das letzte Set #9: Was bleibt? (externer Link, öffnet neues Fenster) statt. Im Mittelpunkt der abschließenden Online-Veranstaltungen stand die Frage, wie die Erfahrungen und Erkenntnisse, die im Rahmen der Initiative gewonnen wurden, systematisiert und für andere Kultureinrichtungen zugänglich gemacht werden können. Alle Vorträge des Diskursporgramms (externer Link, öffnet neues Fenster) wurden aufgezeichnet und lassen sich im Nachgang der Veranstaltungen einsehen.
Die Initiative wurde in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin durchgeführt. Kooperationspartner des bundesweiten Volontärsprogramms waren der Deutsche Museumsbund e.V. und die Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel.
Die Kulturstiftung des Bundes förderte lab.Bode in den Jahren 2016 bis 2021 mit insgesamt 5,6 Mio. Euro.
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
28. Mai, 2021 bis 28. Mai, 2021: Set Expanded: Museum bewegen
Digitales Symposium mit Keynotes, Session und Workshops. Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung auf der Website des lab.Bode
online
25. Mai, 2021 bis 30. September, 2021: lab.Bode finale
Mit dem großen lab.Bode finale endet das fünfjährige Programm lab.Bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen. Unter dem Motto „Wir setzen das Museum in Bewegung!“ wird das Bode-Museum digital und analog zum Aktionsraum.
Bode-Museum, Museumsinsel , Berlin
22. April, 2021 : Set #9: Was bleibt? – Ein kritisches Reflexionsgespräch zwischen den lab.Bode Initiator*innen
mit Julien Chapuis (Staatliche Museen zu Berlin), Heike Kropff (Staatliche Museen zu Berlin) und Hortensia Völckers (Kulturstiftung des Bundes). Anmeldung via labbode@smb.spk-berlin.de.
online
18. März, 2021 : Set #9: Was kommt? – Perspektiven für die Vermittlungsarbeit im Museum
Gespräch mit Elke Kollar (Bundesverband Museumspädagogik) und David Vuillaume (Deutscher Museumsbund). Anmeldung via labbode@smb.spk-berlin.de.
online
17. Februar, 2021 : Digitaler Launch des lab.Bode pool
Vorstellung der digitalen Plattform des lab.Bode mit Themen, Reflexionen und Beispielen für die Vermittlungspraxis im Museum. Anmeldung via labbode@smb.spk-berlin.de.
Zoom, online
Kontakt
Teresa Darian
Kulturstiftung des Bundes
Franckeplatz 2
06110 Halle (Saale)
Tel.: 49 (0)345 2997 162
Fax.: 49 (0)345 2997 333
E-Mail an Teresa Darian
Dr. Sandra Soltau
Kaufmännische Projektleitung
lab.Bode - Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen
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