Das zentrumsnahe Sonnenberg-Viertel in Chemnitz verlor zwischen 1990 und 2010 fast ein Drittel seiner Einwohner. Seither erwarb der junge Unternehmer Lars Fassmann bereits etwa dreißig leerstehende Häuser, setzte sie mit dem Nötigsten instand und vermietete sie kostengünstig an Künstler und Studenten. So wurde die Grundlage für einen kulturell geprägten Entwicklungsprozess gelegt, der keineswegs Bewohner verdrängt, sondern überhaupt erst dort ansiedelt.
Die Neuankömmlinge gestalten den Stadtteil aktiv mit: sie gründen Initiativen und Vereine, beleben Räume und schaffen ein zeitgenössisches Kulturprogramm. So entstand 2012 der Klub Solitaer, der in einem ursprünglich zum Abriss freigegebenen Eckhaus ein kulturelles Zentrum mit Ateliers, Werkstätten und Veranstaltungsräumen aufgebaut hat, in dem Lesungen und Konzerte, Diskussionen und Theatervorführungen stattfinden. Dabei geht es immer auch darum, die eigene Rolle in der Entwicklung und Aufwertung des Viertels zu hinterfragen und nach Möglichkeiten zu suchen, die Bewohner aktiv einzubeziehen.
Im Rahmen des Projekts „ Dialogfelder – IG Nacht“ werden zehn Kreative aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern eingeladen, gemeinsam und interdisziplinär den öffentlichen Raum ebenso wie ein leerstehendes Ladengeschäft in der Nachbarschaft zu bespielen. Eingeladen sind Einzelpersonen und Gruppen, die in Tandems vier Wochen lang verschiedene Präsentationsformate entwickeln.
Kontakt
Klub Solitaer e.V.
Mandy Knospe
Augustusburger Straße 102
09126 Chemnitz
Tel.: +49 (0)371 – 49 37 04 87