Projektbeschreibung
Anlässlich seines 100. Jubiläums im Jahr 2019 kofinanzierte die Kulturstiftung des Bundes eine Reihe von Ausstellungen und Projekten zur Ideengeschichte und internationalen Weiterentwicklung des Bauhauses. Präsentiert wurden die Projekte an den historischen Bauhaus-Standorten – Klassik Stiftung Weimar, Stiftung Bauhaus Dessau und Bauhaus-Archiv Berlin/Museum für Gestaltung – und darüber hinaus in anderen Bundesländern.
Seit 2017 hatten die Bauhaus-Institutionen in Berlin, Dessau und Weimar drei Ausstellungen präsentiert, um das Jubiläum vorzubereiten: "New Bauhaus Chicago: Experiment Fotografie und Film" (Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin), "Wege aus dem Bauhaus. Gerhard Marcks und sein Freundeskreis" (Bauhaus Museum der Klassik Stiftung Weimar) sowie "Handwerk wird modern" (Stiftung Bauhaus Dessau) zeigten zentrale Themen aus der Ideengeschichte des Bauhauses – wobei der internationalen Weiterentwicklung von Bauhaus Methoden besonderes Augenmerk galt. 2019 waren schließlich in drei Bauhaus-Städten große Jubiläumsschauen zu sehen.
Zur koordinierten Gestaltung des Bauhaus-Jubiläums haben sich insgesamt elf Bundesländer mit dem Bund zum "Bauhaus Verbund" zusammengeschlossen. Neben einem großen Eröffnungs-Festival in Berlin wurden hier etliche internationale Ausstellungsvorhaben geplant, die darstellten, wo und wie Architektur, Städteplanung, Typografie, Gestaltung, Fotografie, Tanz und vieles mehr durch das Bauhaus geprägt wurden.
Zentrale Vorhaben
Weitere Projekte in den Bundesländern
Baden-Württemberg
Am 4. Mai 1968, einen Tag nachdem Student/innen in Paris die Universität Sorbonne besetzt und den sogenannten Mai 68 ausgerufen hatten, wurde im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart die Ausstellung 50 Jahre Bauhaus eröffnet. 50 Jahre nach ihrer Eröffnung unternimmt der Württembergische Kunstverein mit "50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus 1968" (externer Link, öffnet neues Fenster) eine kritische Relektüre dieser Ausstellung. Sie setzt an den gesellschaftspolitischen Umbrüchen der 1960er-Jahre an und betrachtet das Bauhaus, seine historischen Kontexte und die Geschichte(n) seiner Rezeption aus heutiger Perspektive.
Brandenburg
Das dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus stellt in der Ausstellung "Unbekannte Moderne 2019" dar, wie stark die Repräsentation der – im Stil der Neuen Sachlichkeit gemalten – Stadt von Darstellungsformen des Bauhaus beeinflusst war. Im Bereich der Architekturgeschichte geht es zudem um den Fund und die Vermittlung exemplarischer vom Bauhaus beeinflusster Gebäude in Brandenburg.
Weiterhin definieren die "Potsdamer Tanztage 2019" das choreografische Erbe des Bauhauses als Ausgangspunkt für Auftragsproduktionen an zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler in den Bereichen Tanz und Choreografie.
Hessen
Das umfassende Ausstellungsvorhaben "Das Neue Frankfurt im Bauhausjahr 2019" ist eine gemeinsame Initiative dreier Frankfurter Museen: Deutsches Architekturmuseum, Museum Angewandte Kunst und Historisches Museum Frankfurt. Es zielt darauf ab, sowohl das Verbindende zwischen dem Bauhaus und Frankfurt, als auch das Besondere des historischen Neuen Frankfurt für die Geschichte der Moderne herauszuarbeiten. In drei Sonderausstellungen widmen sich die Museen verschiedenen Aspekten des Neuen Frankfurt: "Moderne am Main 1919-1933" (Museum Angewandte Kunst), "Neuer Mensch, Neue Wohnung. Die Architektur des Neuen Frankfurt 1925-1933" (Deutsches Architekturmuseum) und "Wie wohnen die Leute? Mit dem Stadtlabor unterwegs in den Ernst-May-Siedlungen" (Historisches Museum Frankfurt). Die eigens eingerichtete Geschäftsstelle "Forum Neues Frankfurt" koordiniert die Vernetzung und ist Anlaufstelle für alle Interessierten.
Niedersachsen
Das Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte in Oldenburg – das dem Bauhaus sehr früh einen eigenen Sammlungsschwerpunkt gewidmet hat – zeichnet in seiner Ausstellung "Zwischen Utopie und Anpassung - Das Bauhaus in Oldenburg" nach, wie diese Museumspolitik die Produktionsweisen regionaler Künstlerinnen und Künstler beeinflussen konnte und was auf nationaler Ebene die Rezeption des Bauhaus nach seiner Zerschlagung im Nationalsozialismus auszeichnete.
Darüber hinaus zeigt das Sprengel Museum Hannover die umfassende Aufarbeitung des zu Lebzeiten einflussreichen, heute nahezu vergessenen Fotografiewerks des Bauhaus-Künstlers Otto Umbehr, genannt ‚Umbo’.
Nordrhein-Westfalen
Für das Projekt "map 2019 Bauhaus Netzwerk Krefeld" in Nordrhein-Westfalten erarbeitet der Künstler Thomas Schütte eine begehbare Raumskulptur. Sie ist Veranstaltungsort für Debatten über die aktuelle Gestaltung von Stadt und Stadtgesellschaft und umfasst zudem eine Ausstellung zur Tradition der architektonischen Moderne in Krefeld – auch mit Hinsicht auf den Einfluss, den Mies van der Rohe in der dortigen Region erlangen konnte.
Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz richtet das Gutenberg Museum Mainz/Weltmuseum der Druckkunst die Typographie-Ausstellung "ABC. Avantgarde - Bauhaus - Corporate Design" aus – sie zeichnet die Entwicklung dieser Bauhaus-Schriftform nach und rekonstruiert ihren Einfluss auf typographische Traditionen in den USA und darüber hinaus.
Sachsen
Das Projekt "Utopie Existenz Utopie" steht im Zentrum dreier Vorhaben, die sich 2017 bis 2019 in unterschiedlicher Weise mit Aspekten der Geschichte und den Utopien Helleraus beschäftigen. Es rekonstruiert und dekonstruiert die historische Appia-Bühne als Ausgangspunkt des Theaters der Moderne. These und Bezug zu Bauhaus ist, dass die späteren Bauhaus-Architekten wie z.B. Mies van der Rohe, aber auch schon van der Velde oder auch Le Corbusier, die alle in dieser Zeit in Hellerau waren, entscheidende Inspirationen von dem Bühnen- und Lichtraum im Festspielhaus erhalten haben. Internationale Künstler mit einer speziellen Beziehung zur Appia-Bühne und/oder HELLERAU bringen sich mit künstlerischen Statements ein.
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
16. Januar, 2019 bis 24. Januar, 2019: Eröffnungsfestival
Akademie der Künste, Hanseatenweg , Berlin
Kontakt
Friederike Zobel
Kulturstiftung des Bundes
Franckeplatz 2
06110 Halle (Saale)
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Fax.: +49 (0)345 2997 333
E-Mail an Friederike Zobel