Illegal - Das unsichtbare Leben
Münchner Kammerspiele - Gefördert im Heimspiel - Fonds für Theaterprojekte
Derzeit leben nach Schätzungen viele tausend Menschen illegal ohne Aufenthaltsgenehmigung in München. Die meisten von ihnen hat die Flucht vor den ökonomischen und politischen Missständen in ihren Herkunftsländern hierher geführt. Häufig arbeiten sie als Billiglöhner in der Gastronomie oder als Pflege- und Haushaltshilfen. Wie alle anderen Menschen müssen auch sie ihren Alltag organisieren: Sie benötigen Wohnung und ärztliche Versorgung, ihre Kinder brauchen Bildung. Doch aus Angst, entdeckt und abgeschoben zu werden, halten sich Illegale zumeist vom öffentlichen Leben fern, leben zurückgezogen und im Verborgenen. Begleitet von einem Feldforschungsprojekt der Ludwigs-Maximilians-Universität München untersuchten die Münchner Kammerspiele bei Anlauf- und Kontaktstellen für Flüchtlinge mehrere Monate lang die Lebenswirklichkeit dieser Menschen. Die Ergebnisse der Studien wurden von Polle Wilbert in künstlerische Texte überführt, die die Grundlage für die Theaterarbeit von Regisseur Peter Kastenmüller und dem Ensemble der Münchner Kammerspiele bildeten: Das Schauspiel öffnete den Besuchern alle seine Räume und wurde so zur "Stadt der Unsichtbaren". Eine Installation aus theatralen, musikalischen und dokumentarischen Elementen thematisierte die im öffentlichen Diskurs marginalisierten Menschen im Zentrum der Stadt, dem Theater: Hier waren die Abwesenden anwesend.
Kontakt
Christiane Schneider
Künstlerische Referentin
Münchner Kammerspiele
Falckenbergstraße 2
80539 München
Tel.: +49 (0)89 23336802
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