Ausgehend von drei 1925/26 in Dresden entwickelten Raumentwürfen überprüfen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aktuelle Raum- und Ausstellungskonzepte und entwickeln Perspektiven für die heutige Museumspraxis. In einem ergebnisoffenen Arbeits- und Rechercheprozess werden Ideen für zukünftige Sammlungspräsentationen und architektonische Lösungen im Albertinum Dresden entwickelt und modellhaft umgesetzt. Der von El Lissitzky geprägte Begriff des „Demonstrationsraums“ bildet dafür den historischen Referenzpunkt, insbesondere mit Blick auf kommunikative Aufgaben heutiger Ausstellungsdisplays.
Heimo Zobernig. Piet Mondrian. Eine räumliche Aneignung
Der Österreicher Heimo Zobernig agiert auf internationalem Niveau in diesem Themenfeld. Seine subtilen wie subversiven Rauminterventionen und Ausstellungsdisplays sind Bühnen eines gesellschaftlichen Austauschs. Er reflektiert Raumerfahrungen und aktuelle Wahrnehmungsmuster auch in Auseinandersetzung mit den Raumkonzepten des Bauhaus.
Bereits seit Mitte der 1980er Jahre befasst sich Zobernig mit geometrischen Abstraktionen wie jenen von Piet Mondrian. Für den Lichthof des Albertinum entwickelte er eine begehbare Rauminstallation, die Gestaltungsprinzipien dreier Entwurfszeichnungen Mondrians von 1926 aufgreift und räumlich und skulptural erlebbar macht. Begleitend zu seiner Installation ist eine Auswahl jüngerer Gemälde aus einem seit 2000 fortlaufenden Bildzyklus zu sehen, in dem Zobernig mit Materialen wie Acrylfarbe und Tape das Raster als richtungsweisende Ausdrucksform seit der Moderne untersucht.
Demonstrationsräume. Interventionen von Céline Condorelli, Kapwani Kiwanga, Judy Radul
Im Rahmen des Projekts wurden die zeitgenössischen Künstlerinnen Céline Condorelli, Kapwani Kiwanga und Judy Radul eingeladen, mit künstlerischen Eingriffen die Sammlungspräsentation des Albertinum zu reflektieren. In verschiedenen Räumen des Museums zeigen sie ortsbezogene Arbeiten, die Gewohnheiten des Sehens und räumlichen Wahrnehmens hinterfragen. Ihre Interventionen knüpfen an Ideen von El Lissitzky an, der mit seinem „Raum für abstrakte Kunst“ auf der Internationalen Kunstausstellung Dresden 1926 die Kunstbetrachtung durch eine unkonventionelle Raumgestaltung zu aktivieren suchte. Bis heute wohnt den progressiven Entwürfen Mondrians und Lissitzkys das Potenzial inne, neue Denkansätze für heutige Gestaltungs- und Raumkonzepte zu eröffnen.
Künstlerische Leitung: Birgit Dalbajewa
Künstler/innen: Céline Condorelli (GB), Kapwani Kiwanga (CA), Judy Radul (CA), Heimo Zobernig (AT) u.a.
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
2. März, 2019 bis 2. Juni, 2019: Ausstellung
Albertinum, Dresden
Kontakt
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Tzschirnerplatz 2
01167 Dresden