Im Verbund mit Tendenzen des „Neuen Sehens“ in Malerei, Architektur und Design war die Bauhaus-Fotografie von einem Reformgeist durchdrungen, der in einer neuen Bildsprache Ausdruck fand: Verfestigte Strukturen in Bezug auf Komposition, Beleuchtung und Belichtung der Fotografie wurden gelockert. Des Weiteren wurde eine dynamische Ausrichtung postuliert, die sich dem gesellschaftlichen und industriellen Fortschritt anpasst und diesen entsprechend zu dokumentieren vermochte. Das Bauhaus verstand sich als Vorreiter eines Gesellschaftsmodells, das die technische, die Industrie-Kultur als Zukunft begriff. Wie lässt sich dieser Ansatz aus aktueller Perspektive – insbesondere mit fotografischen Mitteln – einer erneuten künstlerischen Reflexion unterziehen?
Ausgehend von den kreativen Impulsen der Bauhaus-Fotografie, soll das Projekt „Bauhaus und die Fotografie. Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst“ ausloten, wie die damaligen Neuerungen auch heute noch zur Weiterentwicklung fotografischer Bildsprachen beitragen können. Die wichtigsten ästhetischen Attribute der avantgardistischen Fotografie wie Motive der Industriekultur, Oberflächenbeschaffenheit, Materialeigenschaften, Serialität in der Objektanordnung, extreme Perspektiven, Ausschnitthaftigkeit der Motive wie auch das kameralose Fotografieren stehen dabei besonders im Fokus.
Geplant ist eine Ausstellung, die nach der Aktualität der neusachlichen Fotografie und ihren Bezügen zur Gegenwart fragt. Dafür werden zeitgenössische Arbeiten internationaler Künstler und Fotografen denen damaliger Bauhäusler, wie etwa Lászlò Moholy-Nagy gegenübergestellt. Der für seine experimentellen Fotoarbeiten bekannte Bauhaus-Künstler kuratierte 1929 auf der Werkbund-Ausstellung „Film und Foto“ jeweils einen Raum zur Geschichte der Fotografie bzw. zur Zukunft dieses Mediums. Beide Räume hatten Manifest-Charakter.
Das Ausstellungsprojekt „Bauhaus und die Fotografie. Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst“ ist keine Rekonstruktion der damaligen Räume, sondern eine Rezeption im kuratorisch-szenografischen Sinne.
Künstlerische Leitung: Kris Scholz
Kuratoren: Kai-Uwe Hemken, Christoph Schaden, Kris Scholz
Künstler/innen: Daniel T Braun, Max de Esteban (ES), Douglas Gordon (GB), Antje Hanebeck, Taiyo Onorato & Nico Krebs (CH), Thomas Ruff, Viviane Sassen (NL), Stefanie Seufert, Kris Scholz, Dominique Teufen (CH), Wolfgang Tillmans
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
28. September, 2019 bis 5. Januar, 2020: Ausstellung
Kunsthalle, Darmstadt
11. April, 2019 bis 25. August, 2019: Ausstellung
Museum für Fotografie, Berlin
6. Dezember, 2018 bis 10. März, 2019: Ausstellung
NRW Forum, Düsseldorf
Kontakt
Hochschule Darmstadt/FB Gestaltung
Prof Dr. Kris Scholz
Olbrichweg 10
64287 Darmstadt