Balagan!!!

Zones of Resistance. Fokus Russland

© Erbossyn Meldibekov, My Brother My Enemy, 2000, Digital photograph, 100 x 137 cm, edition 1 of 5

In den baltischen und ost-skandinavischen Ländern genauso wie in Deutschland besteht eine enge und lebendige Verbindung zur russischen Kultur. Das Projekt Balagan spürte diesem Verhältnis im Bewusstsein der schwierigen politischen Beziehungen nach und lud dazu über 70 Künstler/innen und Kulturschaffende ein, in Berlin, Hamburg und Dresden ihre künstlerischen Positionen zu präsentieren. Im Rahmen der Sektion „Balagan Dreams" stellten junge russische Künstler/innen ihre Strategien in Zeiten des Umbruchs vor. Aktivisten trafen auf Theatermacher und Performer, bildende Künstler, die in Galerien ausstellen, auf Künstler, die aus dem Untergrund operieren. Die Sektion „Balagan Works“ zeigte Gastspiele wichtiger zeitgenössischer russischer Regisseure und „Balagan Express“ war eine bilaterale Austauschplattform in Kooperation u.a. mit Kampnagel Hamburg, der Volksbühne Berlin und Hellerau Dresden. Russische und deutsche Kulturschaffende waren in diesem Rahmen eingeladen, in Workshops über ihre Arbeit und ihre Arbeitsbedingungen zu diskutieren. Der Titel des Projektes „Balagan!!! Zones of Resistance" nimmt Bezug auf den Begriff Balagan, den russische Migranten nach Israel und in die USA gebracht haben und der mit Chaos, Instabilität und Unordnung übersetzt werden kann. Und so lud das Projekt zur Auseinandersetzung mit künstlerischen Positionen, die sowohl die aktuelle Krise wie auch die Zonen des Widerstands verhandelten.
Das Projekt Balagan bildete 2015 den Schwerpunkt des sechsten Nordwind Festivals. Das 2006 in Berlin gegründete, biennale Festival Nordwind hat sich in den letzten Jahren als Plattform für die performativen Künste aus dem europäischen Norden einen Namen gemacht. Zum Festival selbst waren weitere Künstler aus Skandinavien, den baltischen Ländern, den USA und Deutschland eingeladen, thematisch auf das Programm von Balagan Bezug zu nehmen.
Balagan war eine Ko-Produktion von Nordwind Festival und MOMENTUM. MOMENTUM wurde 2010 als non-profit Plattform für zeitbasierte Kunst gegründet und organisiert und kuratiert Ausstellungen internationaler Künstler sowohl in Berlin als auch auf internationaler Basis.

Künstlerische Leitung: Ricarda Ciontos
Kurator/innen: David Elliott (HONS), Jens Dietrich
Künstler/innen: Bildende Kunst: AES+F Group, Bakhut Bubikanova, Vladislav Mamyshev-Monroe, Natalie Maximova, RECYCLE, Anastasia Vepreva, Oleg Ustinov; Performance: ZIP Group, Voina Group (alle RU)

Weitere Veranstaltungen:
Kampnagel, Hamburg; Hellerau, Dresden; Dampfzentrale, Bern: 9.11. – 16.12.2015

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