The Stories We Tell Ourselves

Mit dem zweijährigen Veranstaltungs- und Diskursprogramm „The Stories We Tell Ourselves“ verfolgt der Kunstverein München das Ziel, in einem gemeinsamen Reflexionsprozess seine eigene Geschichte kritisch aufzuarbeiten und zugleich Ideen zu entwickeln, wie die Institution verändert und aktualisiert werden kann. Der Kunstverein rekonstruiert seine Geschichte anhand thematischer Schwerpunkte und beleuchtet Versäumnisse und Chancen in enger Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Künstlerinnen, Wissenschaftlern und Institutionen. Das passende Setting hierfür bietet der seit 2020 existierenden Archivraum des Hauses: Anhand des hier gesammelten, umfangreichen Materials wird der 200-jährigen Institutionsgeschichte und ihren Leerstellen nachgespürt. Neue Perspektiven eröffnen sich bei der Verknüpfung von Archivmaterial mit zeitgenössischen Kunstausstellungen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte und dem NS-Dokumentationszentrum München werden im diskursiven Programm bisher wenig beleuchtete Themen wie die Rolle von Frauen innerhalb der Institution, die Entwicklung des Klassenbegriffs oder das Agieren des Vereins im Nationalsozialismus erforscht. Ergänzt wird diese Auseinandersetzung durch eine Reihe weiterer Projekte: Eine Summer School, die Publikationsprojekte „Fußnoten“ und „Edit-a-Thon“ sowie eine internationale Filmproduktion blicken jeweils hinter die Vereinsgeschichte und wollen vorhandene Wissenslücken schließen.

Künstlerische Leitung: Maurin Dietrich
Künstlerinnen: Tony Cokes, Europa Frohwein, Lena von Geyso, Sofia Lemos, Kirsten Loyd, Doreen Mende, Bea Schlingelhoff, Eva Wilson & Adam Gibbons, Hengameh Yaghoobifarah u. a.