The Politics and Pleasures of Food
Zeitgenössische Positionen zum Thema Ernährung, Essen, Hunger(n)
Nahrungsaufnahme bestimmt unser Leben. Essen ist Teil jeder menschlichen Kultur, Ausdruck ihrer Ideologien und Gesellschaftsverhältnisse, des Entwicklungsstandes und Verfalls einer Zivilisation. Die Essensskandale der jüngsten Zeit, Biopiraterie und gen-modifizierte Lebensmittel widerlegen die Vorstellung, dass Essen eben einfach nur Essen sei. Die Ausstellungen in der ACC Galerie Weimar und der Halle 14 in Leipzig zeigten Positionen von zeitgenössischen Künstler/innen und Künstlerkollektiven zu den Themen Essen und Ernährung, Sättigung und Genuss. Sie erzählten von Marmeladensitzungen, Schafhirtenschulen, vom Guerilla-Kochen und der EU-Standard-Kartoffel. Zu den eingeladenen Künstlern zählte beispielsweise der aus dem Iran stammende Azad Nanakeli. Er beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit der Ressourcenknappheit und der industriellen Verschmutzung und Verschwendung des Wassers, speziell im Mittleren Osten. Zu den eingeladenen Kollektiven gehörten Conflict Kitchen und das Critical Art Ensemble. Conflict Kitchen ist das gemeinsame Projekt zweier amerikanischer Künstler. Sie betreiben ein (Kunst-) Restaurant, das Gerichte aus Ländern anbietet, mit denen sich die Vereinigten Staaten im Konflikt befinden. Das Critical Art Ensemble legt in seinen Aktionen, Filmen und Publikationen den Schwerpunkt auf die Themen Biotechnologie und Gentechnik.
Künstlerische Leitung: Frank Motz
Künstler/innen: Bureau d’Etudes (FR), Götz Bury, Mary Ellen Carroll (US), Conflict Kitchen (US), Critical Art Ensemble (US), Fallen Fruit (US), Fernando Garcia-Dory (ES), Arti Grabowski (PL), Laura Junka-Aikio (FI), Jani Leinonen (FI), Tom Marioni (US), Rémy Markowitsch (CH), Azad Nanakeli (IQ/IT), Lucy + Jorge Orta (Studio Orta) (UK), Naufús Ramirez-Figueroa (GT/CA), Zeger Reyers (NL), Asa Sonjasdotter (SE)