Queer Ecology. Mika Rottenberg

Mit „Queer Ecology. Mika Rottenberg“ zeigt das Lehmbruck Museum in Duisburg erstmals in Deutschland eine groß angelegte Schau der Künstlerin. Rottenberg (*1976 in Argentinien) setzt sich in ihren Arbeiten auf humorvolle und subversive Weise mit Konsum, Verschwendung und Feminismus auseinander. Sie untersucht künstlerisch kapitalistische Produktionsbedingungen und die Folgen, die sie für Menschen haben können: Schutz- und Machtlosigkeit. Mit Videoarbeiten, Rauminstallationen und interaktiven Arbeiten nimmt die Ausstellung dabei Bezug auf bedeutende Werke der Duisburger Skulpturensammlung, u. a. von Georges Bures Miller (*1960, Kanada), Rebecca Horn (*1944–2024) und Jana Sterbak (*1955, Tschechien). 

Wie lässt sich das Leben in der kapitalistischen Welt aushalten und gestalten? Wo gibt es bescheidene Möglichkeiten von Widerstand und Regeneration? Während ihre früheren Arbeiten eher theoretisch reflektieren, erschafft Mika Rottenberg einige ihrer aktuellen Arbeiten in ihrem New Yorker Atelier in einer Art Kreislaufwirtschaft. Eine besondere Rolle spielen dabei invasive Kletterpflanzen und weggeworfenes Plastik. Der Werkstoff verändert mühelos seine äußere Erscheinung, wobei er künstlich, kitschig und zerstörerisch wirken kann. Gleichzeitig jedoch basiert Plastik auf uralten Rohstoffen, die im Recyclingprozess wieder organische Form annehmen. Um der Umweltzerstörung etwas Kreatives entgegenzusetzen und zu zeigen, wie Künstlichkeit und Natur produktiv miteinander verwoben sein können, erschafft Mika Rottenberg aus dem Material Neues. Zerlegt, geschreddert und neu zusammengesetzt entstehen bei ihr beispielsweise lebendig anmutende Lampen-Skulpturen.

Begleitend zur Ausstellung findet eine Kooperation mit lokalen Umweltinitiativen statt, um eine Kreislaufwerkstatt zu etablieren, die Mika Rottenbergs Atelier zum Vorbild hat.

Künstlerische Leitung: Söke Dinkla
Bildende KünstlerInnen: Mika Rottenberg, Janet Cardiff und George Bures Miller, Lynn Hershman Leeson, Rebecca Horn, Jana Sterbak