Polnische Häftlingserfahrungen im KZ Buchenwald
Recherche, Erschließung und Aufbereitung für gedenkstättenpädagogische Arbeit und Ausstellungen
In nahezu allen europäischen Ländern spielen die Erfahrungen mit den Verbrechen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern eine wichtige Rolle in den jeweiligen Erinnerungskulturen. Sie sind ein bestimmender Faktor in der Diskussion, prägen aber auch die Perspektiven in der gegenwärtigen Politik. Ursprünge und Genese derartiger handlungsprägender Erfahrungen bleiben dabei häufig unerkannt. Die verschiedenen Äußerungen und Erfahrungen polnischer Häftlinge über ihre Zeit im KZ Buchenwald bieten für diese Reflexion reichhaltiges Material.
Die polnischen Häftlinge waren 1939 die erste ausländische Haftgruppe. An ihnen radikalisierte die SS ihre rassistisch motivierten Methoden. Der erste Massenmord in Buchenwald wurde an polnischen Juden und Widerstandskämpfern verübt. Diese Geschichte zu verdeutlichen und jüngeren Generationen erfahrbar zu machen, ist ein Ziel der Gedenkstätte. Ein polnischer Historiker wird innerhalb des Fellowships nach Weimar eingeladen, um Ausstellungs-Module zu entwickeln, die das gegenseitige Wissen über die Unterschiedlichkeit der Verarbeitung in West- und Osteuropa befördern. Gezielte Recherchen in polnischen Archiven und Zeitzeugeninterviews dienen der Erarbeitung geeigneter Fragestellungen und neuer Methoden für die Bildungsarbeit.
Kontakt
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
99427 Weimar-Buchenwald