Oscillations. Cape Town – Berlin

Der Titel verweist zunächst auf den physikalischen Raum, in dem sich Schwingungen entfalten, bündeln und reflektieren, die wir wahrnehmen. Darüber hinaus öffnet er einen metaphorischen Raum für Übertragungen, Vibrationen und Transformationen als Variationen klanglicher Auseinandersetzung mit Welt, Umwelt und Kultur. Hörgewohnheiten zu verwerfen und neue Klangqualitäten zu akzeptieren, ermöglicht Zugang zu anderen Schichten von Geschichte und Erfahrung. 

Die Klangkunst-Ausstellung “Oscillations. Cape Town – Berlin” nutzt den Begriff der Oszillation als Grundlage, um über Klang als Wissensspeicher nachzudenken. Die gezeigten Arbeiten kreisen um den Begriff der Bewegung, der sich auf drei Formen kreativer Praxis bezieht: Installation, Performance und Radio. Künstlerinnen und Künstler aus Südafrika und Deutschland teilen ihre Hörerfahrungen, wobei Indigene Klangpraktiken und Spiritualität mit neuesten Technologien und gegenwärtigen künstlerischen Ausdrucksformen verbunden werden. Ihre Werke offenbaren Bruchstellen in der Post-Apartheid-Gesellschaft in Südafrika und bieten Formen von Fürsorge, Heilung und Freiheit in einem postkolonialen Bezugssystem an.

In einem zweijährigen Prozess haben die Projektpartner – die Akademie der Künste, das Centre for Humanities Reseach der Western Cape University und Deutschlandfunk Kultur – einen Raum für Austausch, künstlerische Residenzen, Kollaboration und die Kreation neuer Klangarbeiten geschaffen. Sieben Künstlerinnen und Künstler wurden über eine offene Ausschreibung ausgewählt und bilden zusammen das künstlerische Team. Residenzen in Berlin und Kapstadt ermöglichten Recherchen, Klangaufnahmen und die Entwicklung spezifischer Technologien. Parallel wurden Radioproduktionen entwickelt, die bei Deutschlandfunk Kultur gesendet werden.

Mit Klangarbeiten von Muhammad Dawjee, Garth Erasmus, Zara Julius, Nkosenathi Koela, Christina Kubisch, Mpho Molikeng, Gabi Motuba, Neo Muyanga, Denise Onen, Kirsten Reese

Steering Committee: Aidan Erasmus, Julia Gerlach, Marcus Gammel, Heidi Grunebaum, Valmont Layne, Lee Walters