Das Forschungsprojekt
Im Rahmen des Forschungsprojekts "museum global" richtet die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen den Blick auf andere mögliche Erzählungen der Moderne jenseits des westlichen Kanons. Die zentrale Frage ist hierbei: Wie geht man in einer von Diversität geprägten Gesellschaft mit einer in sich geschlossenen, auf Europa und Nordamerika basierten Sammlung der modernen Kunst um? Welche neuen Perspektiven, Themen und Fragen - auch an die eigene Sammlung - verbinden sich mit der Öffnung des Blicks für die anderen Modernen auf dem südamerikanischen, afrikanischen oder asiatischen Kontinent? Und was bedeutet dies für das Verständnis von Moderne überhaupt?
Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen hat sich in den Forschungen und Ausstellungen zur Globalen Kunst auf den Zeitraum 1910 bis 1960 konzentriert. Die westlich orientierte Sammlung der NRW-Landesgalerie tritt in den Dialog mit Kunstwerken aus den Ländern Süd- und Mittelamerikas, Asiens und Afrikas.
Ausstellung: Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne
In den Räumen der Sammlung, in denen sonst Kunst aus Europa und den USA zu sehen ist, wurden für mehrere Monate Werke des Modernismo aus Brasilien oder der Zaria Art Society aus dem westafrikanischen Nigeria präsentiert. Beispielhaft erzählt wurde damit von Künstlerinnen, Künstlern und Künstlergruppen, die in Deutschland bislang wenig Beachtung gefunden haben. Ausgewählte historische Ereignisse oder wegweisende Ausstellungen waren Ausgangspunkte für neun Mikrogeschichten aus Japan, Brasilien, Mexiko, China, Indien, dem Libanon und Nigeria. Die neun Mikrogeschichten der Ausstellung warfen jeweils ein Schlaglicht auf einzelne zentrale Umbruchsituationen in verschiedenen Teilen der Welt.
Für die Öffnung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen entstand auch ein eigens zur Ausstellung eingerichtetes Forum: Als Ort des Austausches und des Kontaktes für alle, als Bühne und Bibliothek hatte ein bisheriger großer Ausstellungssaal einen direkten Eingang vom Stadtzentrum aus. Ein Programm mit internationalen Künstlerfilmen ergänzte die Mikrogeschichten mit ihren unterschiedlichen Themen aus zeitgenössischer Perspektive.
Konferenzen
Eine insgesamt dreijährige Forschungsarbeit ging der Ausstellung voraus. Zwei wissenschaftliche Tagungen in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen haben kritisch den bislang eurozentrischen Blick der Museen hinterfragt und mit Beiträgen von Kunstexperten aus vielen Ländern für eine andere Perspektive auf die Kunstgeschichte sensibilisiert.
Team des Forschungsprojekts:
Kathrin Beßen, Janine Blöß, Susanne Gaensheimer, Julia Hagenberg, Doris Krystof, Nóra Lukács, Isabelle Malz, Maria Müller-Schareck, Sarah Schmeller, Peter Schüller, Melanie Vietmeier, Thelma Marimba Williamson
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
10. November, 2018 bis 10. März, 2019: Ausstellung "Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne"
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K20 , Düsseldorf
18. Januar, 2017 bis 20. Januar, 2017: Symposium "Wem gehört das Museum?"
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K20, K21 and F3 Schmela Haus) , Düsseldorf
20. Januar, 2016 bis 22. Januar, 2016: Konferenz "museum global? Multiple Perspektiven auf Kunst 1904–1950"
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K20, K21 and F3 Schmela Haus) , Düsseldorf
Kontakt
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
K20 Grabbeplatz
Grabbeplatz 5
40213 Düsseldorf