MenschenBilder universal

Die populäre Infografik 1920 der 1920er Jahre – Fritz Kahn und Otto Neurath – gefördert im Programm Fellowship Internationales Museum

Der Informationszuwachs in den Medien führte im frühen 20. Jahrhundert zu einem Visualisierungsschub. In dieser Zeit kam die Idee auf, Sachverhalte komprimiert in visueller Form aufzubereiten.

Das Ausstellungsprojekt widmete sich zwei Pionieren der sich um 1925 etablierenden Informationsgrafik. Der österreichische Nationalökonom Otto Neurath und der in Halle geborene Mediziner Fritz Kahn entwickelten fast zeitgleich eine universelle Bildsprache, die auf einer formalen Stilisierung von Objekten bzw. des menschlichen Körpers beruht. Neurath erfand die "Isotype" - Piktogramme, die komplexe Informationen in einfachen bildlichen Grafiken aufbereiten. Kahns "Fabriken des menschlichen Körpers" bilden die organischen Funktionen des menschlichen Körpers ab. Vom technischen Fortschritt inspiriert, verglich Kahn diese mit industriellen Vorgängen oder alltäglichen Bürosituationen, um komplizierte Abläufe einfach darzustellen. Neurath und Kahn trugen mit ihren Konzepten maßgeblich zum „Iconic Turn“ der Epoche bei.

Von den "Goldenen Zwanzigern" des 20. Jahrhunderts bis heute haben Piktogramm und Stilisierung nichts von ihrer Prägnanz eingebüßt. Im Gegenteil – keines der mobilen Endgeräte kommt heute ohne „Icons“ aus und auch die klassische Infografik erlebt derzeit eine Renaissance.

Das Fellowship-Projekt legte den Fokus auf die Neuentdeckung und Profilierung des Mediums Bild als Informationsquelle. Dieses Thema anhand der „Isotypen“ und „Körperfabriken“ herauszuarbeiten, war eine Aufgabe des Fellows. Eine digitale Umsetzung des Themas garantiert die nachhaltige Sichtbarkeit des Projekts und bietet durch die Kooperation mit dem Bereich Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt und anderen Partnern des Museums die Möglichkeit der Weiterentwicklung.

Mit dem Programm Fellowship Internationales Museum

ermöglichte die Kulturstiftung des Bundes Gastkuratoren und Wissenschaftlern aus dem Ausland für eine Dauer von 18 Monaten an einem Museum oder einer öffentlichen Sammlung in Deutschland zu arbeiten.

Helena Doudova, Fellow am DBSM

Die Kunsthistorikerin und Kuratorin studierte in Prag und Berlin. Sie absolviert derzeit ein Promotionsstudium in an der Universität Zürich und arbeitete von 2011 bis 2012 als Fellow am Architekturmuseum der TU München. In der Kvalitář Gallery in Prag initieerte sie die Ausstellung "BAUGRUPPE ist super!". Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kunst, Architektur und Medientheorie des 20. Jahrhunderts.

Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 8. September, 2017 bis 7. Januar, 2018: Ausstellung "Bildfabriken. Infografik 1920 – 1945. Fritz Kahn, Otto Neurath et al."

    Deutsches Buch- und Schriftmuseum, Leipzig

Kontakt

Deutsches Buch- und Schriftmuseum (DBSM) der Deutschen Nationalbibliothek

Deutscher Platz 1
04103 Leipzig

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