Naturkundemuseen sind seit ihren Anfängen Orte, in denen Künstler/innen intensiv in den Prozess der Naturforschung einbezogen waren. An der Seite reisender Wissenschaftler haben sie die Geschichte des Lebens auf der Erde miterzählt, mitgezeichnet und mitgestaltet. Vor diesem Hintergrund haben die Kulturstiftung des Bundes und das Museum für Naturkunde in Berlin ein gemeinsames Modellprojekt entwickelt, das in den Jahren 2014 bis 2018 internationale Künstlerinnen und Künstler zu Interventionen in eines der renommiertesten Naturkundemuseen Europas einlud.
Mit künstlerischen Interventionen aus den Bereichen Klangkunst, Bildende Kunst und Literatur ist ein Experimentalraum für die Wechselwirkungen zwischen Kunst, Museumspraxis und Naturforschung abgesteckt worden.
Modellprojekt
In der Kombination von Ausstellungshaus und Forschungszentrum eignete sich das Berliner Naturkundemuseum in hervorragender Weise für dieses Experiment: Es gehört zu den weltweit führenden naturwissenschaftlichen Einrichtungen. Seine Leistungen wurden in der Forschung und Wissenskommunikation 2013 von einer internationalen Evaluierungskommission als „sehr gut“ bis „exzellent“ beurteilt. Die Kulturstiftung des Bundes und das Museum für Naturkunde verstanden ihre Initiative als ein Modellprojekt, das bundesweit und international als Vorbild für Naturkundemuseen dienen soll. In diesem Sinne ging es auch um die Erarbeitung von Kriterien der Übertragbarkeit auf andere naturhistorische Häuser und Sammlungen. 2017 wurde gemeinsam mit Naturkundemuseen und verwandten Sammlungen, Künstler/innen und Wissenschaftler/innen eine internationale Konferenz einberufen, die erste Ergebnisse dieser Initiative bilanzierte und zur Diskussion stellte.
Bei positiver Auswertung des Modellprojekts plant das Naturkundemuseum im Anschluss an die Förderung durch die Kulturstiftung eine Fortführung des Künstlerprogramms, z.B. mit einem Artist in Residence-Programm, das als überregionales Verbundprojekt mit dem Bonner Museum Koenig und dem Frankfurter Senckenberg Naturmuseum innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft umgesetzt und über ein langfristig angelegtes Sponsorenprogramm finanziert werden soll.
Kuratoren
Das Projekt wurde kuratiert von Bergit Arends, Kuratorin für zeitgenössische Kunst, Gaby Hartel, Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin und Radiospezialistin sowie Cord Riechelmann, Biologe, Philosoph und Publizist. Juan A. Gaitán, Künstlerischer Direktor der 8. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, hat das Projekt in den Jahren 2014/2015 als Berater für Bildende Kunst begleitet. Als Kuratorinnen für Bildende Kunst für die 4. künstlerische Interventionsrunde (2017-2018) sind Dorothée Brill und Christine Heidemann dazugekommen.
Online-Dokumentation des Modellprojekts
Die Ergebnisse des Modellprojektes wurden in dem Band „Kunst/Natur. Interventionen im Museum für Naturkunde Berlin“, hg. v. Anita Hermannstädter, Edition Braus, Berlin 2019 publiziert. Einige Beiträge des Sammelbandes sind auch in einer Online-Dokumentation verfügbar:
Zur Online-Dokumentation (externer Link, öffnet neues Fenster)
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
12. Februar, 2018 : Uraufführung der Mikrooper Rete Mirabile | Wundernetz
Museum für Naturkunde Berlin, Invalidenstraße 43 , Berlin
30. Januar, 2018 bis 29. April, 2018: Kunst/Natur Runde IV
Museum für Naturkunde Berlin, Invalidenstraße 43 , Berlin
Kontakt
Museum für Naturkunde
PAN - Perspektiven auf Natur
Anita Hermannstädter
Leitung Kunst/Natur
Yori Schultka
Koordination Kunst/Natur
Dr. Susanna Schulz
Öffentlichkeitsarbeit & Projektdokumentation Kunst/Natur
Tel.: +49 (0)30 2093 98983
Invalidenstraße 43
10115 Berlin
kunst(at)mfn-berlin.de