Ironie in der Medienkunst
Subversive Interventionen
Mit Themen ironisch, satirisch und humorvoll umzugehen, ist eine häufig angewandte künstlerische Strategie, deren Spektrum in der Medienkunst kaum weniger breit ist als in der Bildenden Kunst. Ironie dient nicht nur hintergründiger Unterhaltung, sondern ist vor allen Dingen ein Mittel der Analyse und Kritik. Spielerisch im Grenzgang zwischen Skulptur, Aktion und Performance entwickeln Künstler eine Gesellschaftskritik, die einen Fokus auf ökonomisch-soziale Verhältnisse legt.
Dafür „kapern“ sie Material aus den Medien, das sie neu zusammensetzen und verfremden. Mit Versatzstücken der Alltags- und Warenwelt kommentieren die Künstler gesellschaftliche Machtverhältnisse und Wohlstandsverteilung. Insbesondere mit dem Einzug der Neuen Medien in die Kunstwelt hat sich dieser Ansatz als künstlerische Strategie weiterentwickelt. In ihren Arbeiten setzen Künstler auf die Wirksamkeit der Ironie, um nach den Auswirkungen der Medientechnologien auf gesellschaftliche Interaktion und persönliche Identität zu fragen. Dabei werden oft Grenzen überschritten, Werte in Frage gestellt, Tabus gebrochen.
Die Ausstellung „Ironie in der Medienkunst“ präsentierte ca. 25 Positionen international renommierter (Medien-)Künstler/innen wie Istvan Kantor und Paolo Cirio ─ begleitet von Performances, Talks, Filmen, Workshops und Vermittlungsprogrammen. Die Schau war integriert in das Programm des European Media Art Festivals in Osnabrück, das zu den bedeutendsten Foren der internationalen Medienkunst zählt.
Künstlerische Leitung: Ralf Sausmikat, Hermann Nöring
Künstler/innen: Roee Rosen (ISR), Christian Falsnaes (DAN), Paolo Cirio (IT), Christian Jankowski, Phil Collins (GB), Istvan Kantor (CAN), Emily Vey Duke & Cooper Battersby (CAN), Annette Hollywood, Georg Klein, Meggie Schneider, Marcello Mercado (BRA/D), Bastian Hoffmann, Antonin DeBemels (BE), Ruben Aubrecht (AT/D).
Kontakt
European Media Art Festival
Lohstraße 45a
49074 Osnabrück