Hyper Real – Kunst und Amerika um 1970
Ausstellung im Ludwig Forum Aachen. Gemeinsam gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder
Die Aachener Ausstellung präsentierte herausragende Werke des US-amerikanischen Fotorealismus, die nach Präsentationen Anfang der 70er Jahre in dieser Kombination in Deutschland jahrzehntelang nicht mehr gezeigt worden sind. Das Vorhaben erwuchs aus der bislang einzigartigen Kooperation des Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen mit dem Museum für Moderne Kunst Stiftung Ludwig (MUMOK) in Wien und dem Ludwig Múzeum Budapest.
"Hyper Real – Kunst und Amerika um 1970" beleuchtete die künstlerische Reflexion des „American Way of Life“ im Kontext gesellschaftspolitischer Entwicklungen, wie des Vietnam-Krieges, der Civil-Rights-Bewegung und der Nixon-Ära. Besondere Bedeutung erhielt auch die Rezeptionsgeschichte der amerikanischen Realismen, beispielsweise im Rahmen der Kasseler documenta 5 von 1972. Zahlreiche Zeitdokumente wie Plakate, Bücher, Filme und Schallplatten gewährten den Besuchern Einblicke in den US-amerikanischen Lebensalltag der 1970er Jahre.
Bekannt wurden die amerikanischen Fotorealisten vor allem durch die spiegelglatten Oberflächen der Konsumgüterindustrie. Neben detailgetreuesten Leinwand-Wiedergaben auf Hochglanz polierter Autoradkappen (Don Eddy), amerikanischer Wohnwagen (Ralph Goings) und verglaster Hochhaus-Foyers (Richard Estes) zeigte die Ausstellung auch die künstlerischen Verweise auf gesellschaftspolitische Konflikte: Konzeptuelle Fotoarbeiten spiegelten die Eintönigkeit der suburbanen Wohngegenden (Dan Graham) und Highways (Ed Ruscha) wider oder katapultieren die ungeschönte Vietnamkriegsrealität in die Wohnzimmer der amerikanischen Bevölkerung (Martha Rosler). Frappierend lebensnahe Darstellungen von oft marginalisierten Menschengruppen (Duane Hanson) trugen der Kunst des Fotorealismus auch im Medium Skulptur Rechnung. Insgesamt waren in der Aachener Ausstellung 100 Künstler mit rund 250 Werken vertreten.
Die Ausstellung wurde gemeinsam gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder.
Kuratoren: Dr. Brigitte Franzen, Anna Sophia Schultz
Künstler/innen: Lewis Baltz, Don Eddy, William Eggleston, Richard Estes, Ralph Goings, Dan Graham, Duane Hanson, Stephen Shore, Martha Rosler, Ed Ruscha, Gary Winogrand u.a.
Kontakt
Ludwig Forum für Internationale Kunst
Jülicher Straße 97-109
52070 Aachen