Humboldt Lab Dahlem

Entwicklung eines Zukunftsprogrammes für das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst

Humboldt Lab Dahlem, Ausstellung "Prinzip Labor", Foto: Sebastian Bolesch, © Humboldt Lab Dahlem

Mit dem Humboldt-Forum entsteht in der historischen Mitte Berlins ein Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung. Es widmet sich dem Dialog zwischen den Kulturen der Welt und richtet den Blick aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf historische wie aktuelle Themen von globaler Relevanz.

Das Humboldt Lab Dahlem war von 2012 bis 2015 ein Experimentierfeld, das die Planungsprozesse der beiden Dahlemer Museen für das zukünftige Humboldt-Forum unterstützte und bereicherte. Ermöglicht wurde eine enge Zusammenarbeit von Museumskurator/innen, Gestalter/innen, Künstler/innen und Wissenschaftler/innen, die in konzentrierten, raschen Projekten spielerisch und gezielt praxisorientiert neue Erfahrungen sammelten und sie mit der Öffentlichkeit und der Fachwelt teilten.

Das Humboldt Lab Dahlem kombinierte theoretisch-reflektierende mit anwendungsorientierten Elementen. Es widmete sich methodischen Fragen von Ausstellungen genauso wie es modellhafte Umsetzungen anhand von Objekten aus den Dahlemer Sammlungen erprobte und dabei gezielt auch mit nicht-musealen Visualisierungs- und Gestaltungsformen experimentierte. Ausgangspunkt war die Frage, wie ein Museum heute zugleich anschaulich wie fundiert Zugang zu nicht europäischer Kunst und Kultur vermitteln kann. Ein Schwerpunkt lag dabei auf einer kritischen Vergegenwärtigung der Sammlungsgeschichte. Weiterhin waren Kooperationsprojekte mit unterschiedlichen und insbesondere auch nicht-europäischen Partner/innen angestrebt.

Das Humboldt Lab Dahlem war ein Projekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Symposium "Für immer Krise? Fragen der Repräsentation in Museen für nichteuropäische Künste und Kulturen", 19. September 2015, Museen Dahlem

In der Veranstaltungsreihe Fragen stellen fand im September ein weiteres Symposium statt: Wie können nichteuropäische Sammlungen im Museum des 21. Jahrhunderts präsentiert werden? Welche innovativen und kritischen Ansätze werden momentan in Museen und in der Wissenschaft erprobt und reflektiert? Das Symposium sollte die bisher im Humboldt Lab erprobten Lösungswege reflektieren und ging der Frage nach einer zeitgemäßen Präsentation nichteuropäischer Sammlungen im Museum des 21. Jahrhunderts nach.

Im Zentrum der Diskussion standen drei Themenfelder musealer Selbstreflexion, die in aktuell laufenden Humboldt Lab-Projekten erprobt wurden: Offenlegung der Objektgeschichten, Involvierung von Besuchergruppen und Communities, alternative Repräsentationsformen. Ziel des Symposiums war es, sowohl die theoretische Reflexion voranzutreiben als auch mögliche zukünftige Herangehensweisen an die Sammlungen und ihre Präsentation herauszuarbeiten.

Mit:
Robin Boast, University of Amsterdam / Larissa Förster, Internationales Kolleg Morphomata, Universität zu Köln / Paola Ivanov, Ethnologisches Museum, Berlin / Frédéric Keck, Musée du Quai Branly, Paris / Viola König, Ethnologisches Museum, Berlin / Sharon Macdonald, Humboldt-Universität zu Berlin / Ute Marxreiter, Ethnologisches Museum, Berlin / Margareta von Oswald, École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris / Hermann Parzinger, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin / Ciraj Rassool, University of the Western Cape, Kapstadt / Verena Rodatus, Freie Universität Berlin / Andrea Scholz, Humboldt Lab Dahlem, Berlin / Romuald Tchibozo, Université d'Abomey-Calavi, Cotonou

Symposium "Historische Sammlungen und Gegenwartskunst: Eine Diskussion kuratorischer Strategien", 2.–3. Juli 2015, Museen Dahlem

Donnerstag, 2. Juli, 10.00–18.00 Uhr und Freitag, 3. Juli 2015, 11.00–17.00 Uhr, Museen Dahlem


In der Veranstaltungsreihe „Fragen stellen“ des Humboldt Lab Dahlem fand im Juli 2015 ein weiteres Symposium statt: Das Humboldt-Forum ist als Institution geplant, die sich mit den Künsten und Kulturen aus unterschiedlichen regionalen und historischen Kontexten auseinandersetzt. Wie verorten sich die beiden Museen – das Ethnologische Museum (externer Link, öffnet neues Fenster) und das Museum für Asiatische Kunst (externer Link, öffnet neues Fenster) – im Diskurs über das, was (nicht) als ‚Kunst‘ gilt?

Auf dem Symposium sollten nicht nur unterschiedliche Kunstbegriffe diskutiert werden, sondern weiterführend besonders die Frage: Welche kuratorischen Strategien sind für die Präsentation zeitgenössischer Kunst im Humboldt-Forum sinnvoll? Die Erfahrungen aus dem Humboldt Lab, das regelmäßig Künstler/innen zu Projekten einlädt, sind dabei in die Diskussion eingeflossen.

Mit:
Anke Bangma, National Museum of World Cultures, Amsterdam / Jaqueline Berndt, Kyoto Seika Universität, Kyoto / Lena Fritsch, Tate Modern, London / Ursula Helg, Freie Universität, Berlin / Viola König, Ethnologisches Museum, Berlin / Ugochukwu-Smooth Nzewi, Dartmouth College, New Hampshire, USA / Julia Orell, Getty Research Institute, Los Angeles / Kerstin Pinther, Ludwig-Maximilians-Universität, München / Lisl Ponger, Künstlerin, Wien / Angela Rosenberg, Kuratorin, Berlin / Klaas Ruitenbeek, Museum für Asiatische Kunst, Berlin / Britta Schmitz, Hamburger Bahnhof, Berlin / Agnes Wegner, Humboldt Lab Dahlem, Berlin / Tobias Wendl, Freie Universität, Berlin / Elena Zanichelli, Leuphana Universität, Lüneburg

Aneignungen. Eine performative Konferenz, 16.11.2014, 11–19 Uhr, Museen Dahlem

Die direkte oder strukturelle Gewalt, mit der viele Objekte ethnologischer Sammlungen in Besitz genommen wurden, wiederholt sich in immer neuen Aneignungen durch Interpretation und Kontextualisierung. Aneignung bedeutet aber auch eine Annäherung, die denjenigen, der sich aneignet, nicht unverändert lässt.

Die performative Konferenz "Aneignungen" suchte solche Annäherungen in der Performativität musealer Objekte, die in ihrem ursprünglichen oder zumindest nahegelegten Gebrauch im Ritual, in der Kunst oder in Alltagshandlungen angelegt ist. Wie kann man sich solchen verloren gegangenen Akten künstlerisch nähern, sie gar rekonstruieren oder re-enacten?

Die Teilnehmer wanderten von lecture performances von Dorothea von Hantelmann, Ulf Aminde & Shi-Wei Lu und Kapwani Kiwanga zu Alexandra Piricis immateriellen Sammlungs-Ergänzungen, zu der theatralen Installation von Ant Hampton und Britt Hatzius. Sie begegneten backstage berühmten Fälschungen im Sammlungsdepot, begleiteten Yael Bartana an den Amazonas und wurden in der Choreografie von deufert&plischke selbst zu Performern.

Mitwirkende: Ulf Aminde & Shi-Wei Lu, Yael Bartana, deufert&plischke, Silvia Gaetti, Maria Gaida, Richard Haas, Ant Hampton & Britt Hatzius, Dorothea von Hantelmann, Kapwani Kiwanga, Alexandra Pirici. Kuratiert von Florian Malzacher.

Interviews

Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes und Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz über das Humboldt Lab Dahlem:

Hortensia Völckers (externer Link, öffnet neues Fenster)

Hermann Parzinger (externer Link, öffnet neues Fenster)

Projekt-Dokumentation

Eine umfassende und detaillierte Gesamtdarstellung des Humboldt Lab Dahlem finden sie hier:

Online-Dokumentation (externer Link, öffnet neues Fenster)

Kontakt

Humboldt Lab Dahlem
Museen Dahlem

Lansstraße 8

14195 Berlin

www.humboldt-lab.de (externer Link, öffnet neues Fenster)