Projektbeschreibung
In memoriam Okwui Enwezor
„Museum Global“ steht nicht nur für eine kritische Revision der Sammlungen mehrerer Museen in Deutschland, sondern damit einhergehend eines westlich geprägten Kanons der Moderne. Dieser Kanon spiegelt sich in Aufbau, Genese und Präsentation der Sammlungen. Er wirkte und wirkt sich auch auf die Programmgestaltungen, institutionellen Kooperationen, Struktur und Personal aus. Eine Kritik dieses Kanons fordert dementsprechend eine Kritik all dieser institutionellen Facetten.
Die Konferenz „Global Museum: Where do we go from here?“ dient somit als Anlass zur Reflexion der vergangenen Ausstellungsprojekte und ihrer Rezeption ebenso wie ihrer Verortung innerhalb allgemeiner Diskussionen über ein grundsätzliches Umdenken über Kunst und ihre Institutionen. Ebenso geht es um die Entwicklung von Zukunftsperspektiven: Wie können Museen ihre Ausrichtung nachhaltig verändern? Können die durch „Museum Global“ angestoßenen Prozesse langfristig in den Institutionen verankert werden? Wie können Netzwerke ausgebaut und für Institutionen nutzbar gemacht werden? Welche Konsequenzen kann und soll das Programm langfristig für die Institutionen haben – in den Bereichen Ausstellungs- und Vermittlungsprogramm, Sammlungspräsentation und -erweiterung, Outreach, internationale Kooperation und Personal? Welche Pläne und Wünsche gibt es und welche Mittel sind vorhanden oder müssten generiert werden? Welche Strukturen werden dafür benötigt, welche müssten verändert oder ausgebaut werden? Wie kommen wir vom Wunsch zur Absicht, von der Absicht zur Realisierung?
Es sprechen u.a. Susanne Gaensheimer, Andreas Görgen, Udo Kittelmann, Christian Kravagna, Giulia Lamoni, Matthias Mühling, Farid Rakun, Augustín Perez Rubio und Hortensia Völckers.
Konzeption und Koordination: Jenny Dirksen
Assistenz: Irina Hiebert Grun
Die Konferenzsprache ist Englisch. Eine Simultanübersetzung ins Deutsche ist vorhanden.
Die Konferenz ist öffentlich; der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich mit Name und Adresse bis zum 26. September 2019 unter service(at)smb.museum an.
Eine Konferenz der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes, mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Nationalgalerie e.V.
Programm
Die Konferenz geht aus von der Förderinitiative Museum Global der Kulturstiftung des Bundes mit den teilnehmenden Museen Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, MMK Museum für moderne Kunst in Frankfurt und Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München.
Programmflyer zur Konferenz (PDF, 67 KB)
Weiteres Programm
Keynote am 30. September 2019
Montag, 30.09.2019 | 19 Uhr
Begrüßung
- Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin
- Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, Halle
Keynote
The Global Art Museum within the Exhibitory Iconomy / Das globale Kunstmuseum als Teil der Ausstellungs-Ikonomie
Terry Smith, Andrew W. Mellon Professor für zeitgenössische Kunstgeschicht eund Theorie in der Abteilung Kunst- und Architekturgeschichte der University of Pittsburgh
Konferenz am 1. Oktober 2019
Panel 1: Von Künstlernetzwerken lernen
10:30-13 Uhr
Öffentliche Museen und Künstlernetzwerke unterscheiden sich sowohl in ihren Strukturen als auch in ihren Arbeitsmethoden. Was können Museen von Künstlernetzwerken lernen, wenn sie transnationale Netzwerke aufbauen und dauerhaft aufrechterhalten wollen? Welche Arten von Kollaborationen und Allianzen gehen Künstlerinnen ein, historisch wie gegenwärtig? Können diese Prozesse in museale Institutionen übertragen werden?
- Gabriele Knapstein, Leiterin des Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Berlin
- Bill Kelley Jr., Assistenzprofessor für Kunstgeschichte Lateinamerikas, Abteilung Kunst und Kunstgeschichte, California State University Bakersfield
- Mathias Mühling, Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
- farid rakun, Künstler und Forscher, ruangrupa, Jakarta
- Moderation: Tirdad Zolghadr, Assoziierter Kurator am KW Institute for Contemporary Art, Berlin und Künstlerischer Leiter der Sommerakademie Paul Klee, Bern
Panel 2: Effekte auf dem Prüfstand: “Museum Global” im Rahmen des zeitgenössischen Fokus auf transnationalen Netzwerken
14-16:30 Uhr
„Museum Global“ ist Teil einer internationalen Debatte über die Neuausrichtungen von Kunst und ihren Institutionen unter den Vorzeichen von Transnationalität, Transkulturalität und Diversität. Welche Reflexionen rufen diese Repositionierungen hervor? Welche Erwartungen richten sich an Institutionen, sowohl von Seiten der Forschung als auch von Seiten der Besucherinnen?
- Christian Kravagna, Professor für Postcolonial Studies, Akademie der bildenden Künste Wien
- Giulia Lamoni, FCT Forscherin, Universidade Nova de Lisboa, Lissabon
- Julia Hagenberg, Leiterin der Abteilung Bildung an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- Joaquín Barriendos Rodríguez, Professor am Instituto de Investigaciones Estéticas an der Universidad Nacional Autónoma de México, Mexiko-Stadt
- Moderation: Yvette Mutumba, Chefredakteurin Contemporary &, Berlin
Panel 3: Vorwärtsgerichtet: Was wollen Museen? Was brauchen Sie?
17:30-19:30 Uhr
Wie kann eine Neuausrichtung von Museen konkret umgesetzt werden? Welche Herausforderungen bilden sie für die einzelnen Häuser? Welche Ressourcen sind notwendig? Welche Bedeutung haben sich verändernde gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen für die künftige Museumsarbeit?
- Susanne Gaensheimer, Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- Andreas Goergen, Leiter der Kultur- und Kommunikationsabteilung, Auswärtiges Amt, Berlin
- Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin
- Lars-Christian Koch, Direktor für die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt-Forum
- Augustín Perez Rubio, Kurator der 11. Berlin Biennale
- Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, Halle
- Moderation: Bärbel Küster, Professorin für Moderne und zeitgenössische Kunst am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich
Veranstaltungsort
Historische Halle
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Staatliche Museen zu Berlin
Invalidenstraße 50–51
10557 Berlin
Verkehrsverbindungen
S+U Hauptbahnhof:
- U-Bahn U55
- S-Bahn S5, S7, S75
- Tram M5, M8, M10
- Bus TXL, 120, 123, 142, 147, 245, M41, M85, N20, N40
Weiterführende Informationen
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
30. September, 2019 bis 1. Oktober, 2019: Konferenz
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin
Kontakt
Staatliche Museen zu Berlin
Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart
Invalidenstraße 50-51
10557 Berlin