Welthandel, Mäzenatentum und Sammlungsgeschichte in der Kolonialzeit am Beispiel der Kunsthalle Bremen
Die Hansestadt Bremen war im 18. und 19. Jahrhundert ein florierendes Zentrum der sich rapide ausweitenden interkontinentalen Handelsbeziehungen und Ausgangspunkt für koloniale Expansion und Ausbeutung. Aber auch die massenhafte Auswanderung im 19. Jahrhundert nahm hier ihren Anfang.
Die Gründung des Bremer Kunstvereins 1823 fällt in diese Zeit. Unter den Kunstwerken, die der Kunsthalle Bremen damals gestiftet wurden, waren allerdings nur wenige Werke außereuropäischer Kunst. Dennoch ist auch die Bremer Sammlung vom Erbe der Kolonialzeit geprägt. Die kolonialen und imperialen Spuren sind bisher jedoch eher versteckt geblieben.
Die Aufgabe des Fellows war es, diesen „blinden Fleck“ der Bremer Sammlung zu untersuchen und die Ergebnisse für eine Ausstellung aufzubereiten. Im Kontext der Postkolonialen Theorie sind in der Kunstgeschichte mittlerweile Methoden zur Erschließung verborgener kolonialer und rassistischer Zusammenhänge entwickelt worden.
Eine Debatte über interkulturelle Arbeit im Museum wurde initiiert und Perspektiven für die zukünftige Präsentation der Sammlung entwickelt. Die Reflexion des kolonialen Erbes war auch Anstoß, den heutigen Effekten der Globalisierung kreativ zu begegnen und Identität neu zu denken.
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
5. August, 2017 bis 19. November, 2017: Ausstellung "Der blinde Fleck. Bremen und die Kunst in der Kolonialzeit"
Kunsthalle, Bremen
Kontakt
Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen
Am Wall 207
28195 Bremen
www.kunsthalle-bremen.de (externer Link, öffnet neues Fenster)