Ausgerechnet Deutschland!
Jüdisch-russische Einwanderung in die Bundesrepublik
Die jüdischen Gemeinden in Deutschland sind seit der europäischen Einigung vor allem durch den Zuzug russisch-jüdischer Migranten rasant gewachsen. Die Zahl der Mitglieder jüdischer Gemeinden hat sich seit 1990 in etwa verfünffacht. Die meisten von ihnen sprechen heute Russisch. Durch das 2005 in Kraft getretene Zuwanderungsgesetz ist diese größte jüdische Migrationsbewegung allerdings an ein vorläufiges Ende gelangt.
Die Ausstellung informierte über den Lebensalltag jüdischer Einwanderer aus Russland, ihre kulturellen, sozialen und religiösen Hintergründe, ihre Erfahrungen in Übergangslagern und Integrationsgemeinden und ihre gemischten Erwartungen an Deutschland als Einwanderungsland.
Im Zentrum der Ausstellung standen die persönlichen Erfahrungen und lebensweltlichen Perspektiven der russisch-jüdischen Einwanderer. Thematisiert wurden aber auch verwaltungsrechtliche Aspekte und die bürokratischen Hürden für Einwanderer sowie die Reaktionen in der deutschen nichtjüdischen und jüdischen Öffentlichkeit auf die Einwanderer aus Russland. Die Ausstellung verstand sich als ein Beitrag zur Diskussion um das Einwanderungsland Deutschland im Rahmen eines unabgeschlossenen innereuropäischen Prozesses.
Erste Station des Projektes war eine internationale Konferenz am Jüdischen Museum Frankfurt, zu der Politiker, Wissenschaftler, Künstler und Schriftsteller wie Wladimir Kaminer eingeladen waren.
Künstlerische Leitung: Dmitrij Belkin
Kurator: Fritz Backhaus
Kontakt
Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main
Untermainkai 14/15
60311 Frankfurt
www.juedischesmuseum.de (externer Link, öffnet neues Fenster)