Anthropozän
Ausstellungsvorbereitung zu Natur und Technik im "Menschenzeitalter"
Der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen führte den Begriff "Anthropozän" ein, um ein erdgeschichtliches Zeitalter zu beschreiben, in dem die Rolle des Menschen als bio- und geologischem Akteur benannt ist. Ob CO2- Ausstoß, Überfischung, Reduktion fossiler Energiequellen, Bioerosion, Versauerung, Gentechnik: Veränderungen durch menschliche Eingriffe schlagen sich so stark und langfristig nieder, dass sie auf der Skala der erdgeschichtlichen Schichten verzeichnet werden können. So wird das "Menschenzeitalter" zum Ausgangspunkt der Diskussion an der Schnittstelle von Natur-, Geistes- und Kulturwissenschaften.
Es stellen sich Fragen nach einem Gestaltungsraum des Menschen, der auf Ressourcenschonung ausgerichtet ist. Angesichts der rapiden, durch Menschhand verursachten Veränderungen wie der extensiven Rohstoffnutzung und großflächigem Artensterben in Industrieländern, schien es angebracht, mit einem Kurator aus Australien zusammenzuarbeiten. Der Kontinent kämpft mit diesen Herausforderungen. Die Verschiebung des Dualismus zwischen Natur und Technik thematisierte eine Sonderausstellung, an deren Konzeption der Fellow maßgeblich beteiligt war.
Die Ausstellung war Teil des groß angelegten Gemeinschaftsprojekts zwischen Deutschem Museum, Rachel Carson Center for Enviroment and Society, dem Haus der Kulturen der Welt sowie Münchner Universitäten.
Ausstellung "Willkommen im Anthropozän - Unsere Verantwortung für die Zukunft der Erde"
Willkommen im Menschenzeitalter. Ob Landwirtschaft, Handel, Verkehr oder Industrie: Seit es die Menschen gibt, haben sie die Erde geprägt und verändert. Insbesondere seit der Industrialisierung hinterlassen wir einen unverwechselbaren und oft unwiderrufl ichen Fingerabdruck auf der Erde. Die Ausstellung erklärte den Begriff und das Konzept des Anthropozäns anhand ausgewählter Themen wie Natur, Urbanität, Evolution oder dem Mensch-Maschine-Verhältnis. Sie visualisierte Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Menschenzeitalters und vereinte Technik, Naturwissenschaft und Naturkunde mit Kunst und Medien. Neben historischen Exponaten aus den Sammlungen des Deutschen Museums und aktuellen Projekten zur Nachhaltigkeit präsentierte die Ausstellung auch viele Medienstationen sowie Projekte unterschiedlicher Künstler/innen. Parallel zur Ausstellung fand ein umfangreiches Bildungs- und Rahmenprogramm statt.
Projektleitung/Leitende Kuratorin: Dr. Nina Möllers
Co-Kurator: Luke Keogh
Ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Museums und des Rachel Carson Centers for Environment and Society München in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin.
Kontakt
Deutsches Museum
Museumsinsel 1
80538 München
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