Afritecture

Bauen in Afrika

Diébédo Francis Kéré, Grundschule in Gando, Burkina Faso, Afrika

Wir wissen in Europa wenig über zeitgenössische Architektur in den afrikanischen Ländern. Eine Ausstellung unter Leitung von drei deutschen Architekturhistorikern in der Münchner Pinakothek der Moderne wollte das ändern: Gerade im Bereich des sozial engagierten Bauens gibt es derzeit in afrikanischen Ländern viele innovative Ansätze: Ob Schulen, Kindergärten, Marktanlagen, Kliniken, Kulturzentren, Sportanlagen oder Versammlungsräume – es sind gerade öffentliche Bauten und gemeinschaftliche Einrichtungen, an denen sich neue Nutzungs- und Baukonzepte abzeichnen. Vielfach sind die späteren Nutzer unmittelbar am Entwurfs- und Bauprozess beteiligt. Neben dem Einsatz aktueller Technologien sind viele der Bauprojekte aus lokalen Materialien entwickelt und greifen vergessene Bautraditionen wieder auf.
Das Architekturmuseum der TU München legte in der Ausstellung »Afritecture – Bauen mit der Gemeinschaft« den Fokus auf genau jene Projekte, die oftmals von Architektinnen und Architekten initiiert wurden und deren Konzeption globale Zusammenhänge genauso mit einbezieht wie die lokale Kultur und die Bedürfnisse einzelner Gesellschaftsgruppen. Durch die Beachtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte entwickelten sie nachhaltige Lösungsansätze, die in der Ausstellung anhand von 28 Projekten aus zehn Ländern Subsahara Afrikas wie Kenia, Nigeria, Burkina Faso oder Südafrika gezeigt werden. Die Bauten sind seit der Jahrtausendwende entstanden und wurden von afrikanischen, aber auch von europäischen und US-amerikanischen Architekten geplant.

Das Projekt wurde begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen und einem ganztägigen Symposium (14./15. Nov.), das zentrale Aspekte der Ausstellung wie die Urbanisierung Afrikas, Partizipation und die Frage nach der architektonischen Identität aufgriff. Ein Katalog erschien in einer deutschen und einer englischen Ausgabe im Hatje Cantz Verlag.

Künstlerische Leitung: Andres Lepik, Anne Schmidt, Simone Bader
Architekt/innen: Emilio Caravatti (IT,ML), Kéré Architecture (BF), NLÉ/Kunlé Adeyemi (NG, NL) studio tamassociati (IT) Kounkuey Design Initiative (KE, US), MASS Design Group (US), Nina Maritz (NA), 26’10 South Achitects/Anne Graupner, Thorsten Deckler (ZA), Noero Wolff Architects (ZA), Peter Rich Architects (ZA).

Kontakt

Architekturmuseum der Technischen Universität München

Pinakothek der Moderne

Barer Straße 40

80333 München

www.architekturmuseum.de/afritecture (externer Link, öffnet neues Fenster)