African Mobilities

Das Architekturmuseum in München beschäftigte sich in der Ausstellung „African Mobilities“ mit dem gegenwärtigen Stand der Architektur in Afrika im Kontext von Migration, Vertreibung und digitalen Technologien. Ein Schwerpunkt der Ausstellung lag auf den schnell wachsenden Städten Afrikas, die als zentrale Orte der Innovation verstanden wurden. Gerade angesichts der zunehmenden Mobilität auf dem Kontinent stellt sich die Frage, wie Architekten und Städteplaner mit neuen Modellen des Wohnens, der Infrastruktur und Technologie darauf reagieren können. Die Ausstellung untersuchte sowohl globale Migrationsbewegungen als auch die Migration innerhalb des Kontinents, etwa durch die Flucht vom Land in die Stadt oder durch Vertreibungen, bedingt durch den Abbau von Bodenschätzen. Im Fokus standen nicht Flüchtlingslager, sondern die großen und mittleren Städte und ihr Umgang mit Migration. Für die Ausstellung wurden Prototypen und innovative Ansätze entwickelt: In vorbereitenden Workshops entstanden erzählerische Texte, Zeichnungen, Filme, 3D-Modelle und Visualisierungen sowie interaktive Technologien. In Zusammenarbeit mit dem Global Africa Lab (New York) wurden großflächige Kartierungen erstellt, für die auch Drohnen-Fotografie zum Einsatz kam. Ein weiteres Thema waren Zukunftsszenarien afrikanischer Städte in der Vision von Künstlern und Architekten. Nach ihrer Station in München soll die Ausstellung als Wanderausstellung in verschiedenen afrikanischen Ländern gezeigt werden. Das Architekturmuseum will mit dieser Ausstellung zu einem breiten, interdisziplinären Wissenstransfer im Bereich von Architektur und Design beitragen. Thematisch schloß das Museum an zwei vorangegangene Ausstellungen an: „Francis Kéré. Radically Simple“ (2016/2017) war eine Werkschau des in Burkina Faso geborenen und in Berlin ansässigen Architekten. „Afritecture“ (2013) erhielt breite Aufmerksamkeit als erste übergreifende Ausstellung zur Situation der afrikanischen Gegenwartsarchitektur.

Künstlerische Leitung: Mpho Matsipa (ZA)
Architekt/innen: Mabel Wilson (US), Mario Gooden (US), Doreen Adengo (UG), the Cave Architects (KE), Paula Nasciemento (AO), Lesley Lokko (GB), Aisha Balde (ZA), Dana Wabhire (GB), Delphina Namata Musisi (GH), Olalekan Jeyfous (US) u.a.