A Tale of Two Worlds

Für eine der größten Ausstellungen in seiner Geschichte kooperierte das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main mit dem Museo de Arte Moderno de Buenos Aires (MAMBA), Argentinien. Die Ausstellung "A Tale of Two Worlds", die im Rahmen des Programms „Museum Global“ entstanden ist, brachte wichtige Arbeiten der Sammlung des MMK in einen intensiven und fruchtbaren Dialog mit Schlüsselwerken lateinamerikanischer Kunst. Sie umfasste etwa 500 Werke aus privaten und öffentlichen Sammlungen von über 100 Künstler/innen aus Lateinamerika, den USA und Europa und war ab November 2017 in Frankfurt am Main und in einer überarbeiteten Fassung ab Juli 2018 in Buenos Aires zu sehen.

Die Ausstellung widmete sich dem Dialog zweier unterschiedlicher künstlerischer Strömungen: dem europäisch-nordamerikanischen Kanon – wie in der Sammlung des MMK mit seinen einzigartigen Beständen an amerikanischer wie auch deutscher Pop- und Mimimal-Art repräsentiert – und der experimentellen Kunst Lateinamerikas. Während die meisten der gezeigten Werke der MMK Sammlung aus den 1960er- und 70er-Jahren stammten, umfassten die Werke Lateinamerikas einen längeren Zeitraum: Die ältesten Werke entstanden 1944, dem Jahr der Anfänge der Konkreten Kunst in Argentinien und die jüngsten Werke stammten aus den späten 1980er- Jahren, die das Ende der Militärdiktaturen Lateinamerikas markierten.

Von entscheidender Bedeutung für das Projekt war die enge Zusammenarbeit zwischen den Kuratoren des MAMBA und des MMK. In einem intensiven gemeinsamen Arbeitsprozess haben sie eine Präsentation entworfen, in der nicht nur einzelne Positionen zueinander in Beziehung gesetzt, sondern ganze Dekaden miteinander verglichen wurden.

Die Perspektiven zweier Kontinente und Kulturen eröffneten die Möglichkeit, die Sammlung des MMK in einem neuen Licht zu sehen. Obwohl die ausgestellten Werke unter unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und historischen Bedingungen entstanden, offenbarte die Ausstellung in Frankfurt beachtliche Parallelen in der Entwicklung, Kreuzungspunkte und innere Widersprüche. Ziel der Ausstellung war es, eine Debatte über die Antworten der Künstler auf die jeweiligen sozio-politischen Verhältnisse in ihren Heimatländern zu eröffnen. Für die Museen war die Ausstellung ein wichtiger Ausgangspunkt, um ihre inhaltliche Positionierung und Sammlungstraditionen sowie die jüngere Kunstgeschichte selbst neu zu überdenken.