Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eröffnete heute den Neubau der Kulturstiftung des Bundes (öffnet neues Fenster). Im zehnten Jahr ihres Bestehens kann die Stiftung ein eigenes Gebäude beziehen und erstmals alle 40 Mitarbeiter unter einem Dach vereinen. Der Neubau für die Kulturstiftung des Bundes ist eine bewusst zeitgenössische Setzung auf dem Areal der Franckeschen Stiftungen und fügt sich dennoch in das historische Ensemble am Franckeplatz in Halle ein. Das Gebäude erfüllt im Hinblick auf Energieeffizienz und nachhaltige Bewirtschaftung modernste technische Anforderungen.
Die Bundeskanzlerin wies in ihrer Eröffnungsrede darauf hin, „dass wir als eine hochentwickelte Industrienation aufgefordert sind, noch mehr darüber nachzudenken, welche Art von Wachstum wir haben wollen. Die Bevölkerungszahl wird nicht mehr unbedingt anwachsen. Wir werden auch bei bestimmten Fragen an unsere Grenzen kommen, was das Bruttoinlandsprodukt anbelangt. Dann stellt sich die Frage: Wo liegen eigentlich noch Wachstumsmöglichkeiten einer solchen Nation? Dabei ist Kultur mit Sicherheit eine ganz wichtige Komponente.“ Es sei wichtig, „dass ein Land nicht nur in Wissenschaften etwa im klassischen naturwissenschaftlichen Sinne investiert, sondern auch genauso in Fröhlichkeit investiert, in die Seelen investiert, und darin, dass sich Wissenschaft und Kunst gegenseitig ergänzen können, was wie hier in Halle sehr gut gelingen kann.“
Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der die Kulturstiftung des Bundes mit jährlich 35 Mio. Euro ausstattet, erklärte: „Mit diesem Neubau erhält die aus meinem Haus finanzierte Kulturstiftung des Bundes auch architektonisch ein Gesicht. Das repräsentative und zugleich transparente Gebäude unterstreicht durch die Verbindung von Tradition und Innovation die Einzigartigkeit der Kulturstiftung für die Kulturförderung in ganz Deutschland.“
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff zeigte sich „sehr zuversichtlich, dass die Kultur immer mehr als eine wirkliche Gemeinschaftsaufgabe verstanden wird. Der Bund, die Länder, Kommunen, Stiftungen und die kulturellen Einrichtungen selbst wirken eng und vertrauensvoll zusammen. Die Kultur ist aber nicht nur eine Aufgabe, die gemeinsam bewältigt werden muss, sie stiftet auch Gemeinschaft.“
Der Neubau wurde wesentlich durch das Konjunkturpaket II finanziert. Die Baukosten beliefen sich insgesamt auf 4,5 Mio. Euro. Die künstlerische Direktorin Hortensia Völckers bedankte sich mit den nachdenklichen Worten: „In einer Zeit, in der die ‚Architektur der Zukunft‘ im Nebel liegt, beziehen wir ein Haus, dessen Finanzierung sich der Krise der Gegenwart verdankt.“ Sie freue sich, dass „diese Stiftung Brandmauer an Brandmauer mit einer altehrwürdigen Institution lebt, in der Kultur und Soziales nicht zwei Ressorts sind.“
Eröffnung des Neubaus der Kulturstiftung des Bundes
Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes