16.05.2011 - Pressemitteilung der Kulturstiftung des BundesKulturstiftung des Bundes fördert Kleist-Ausstellung

Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes

Die Kulturstiftung des Bundes beteiligt sich mit einer ganzen Reihe von Projekten am Kleist-Jahr 2011, die den Dichter als Vorläufer der Moderne würdigen und die Aktualität seines künstlerischen Erbes in eine breite Öffentlichkeit tragen sollen. Am Freitag, 20. Mai, wird die große Doppelausstellung „Kleist: Krise und Experiment“ in Berlin eröffnet.
In zwei aufeinander bezogenen Teilen inszeniert die Schau Leben, Werk und Persönlichkeit des Literaten zeitgleich an zwei Standorten, die für das Leben des Dichters als Geburts- und Sterbeort bedeutungsvoll waren: in Frankfurt (Oder) und in Berlin. Die Präsentation richtet den Fokus auf Kleist als Krisenspezialist, der von zahlreichen Katastrophen geprägt und aus seiner permanenten Krisenerfahrung heraus seine Ideen und Projekte entwickelte. Ziel der Ausstellungsmacher ist, diese ungewöhnliche Biografie und dieses herausragende Werk zu fassen und die Nähe Kleists zu heutigen Lebenswelten und Lebensgefühlen, die Bedeutung seines kulturellen Erbes zu vermitteln.
Bereits am 18. und 19. Mai 2011 findet im Rahmen der Ausstellungseröffnung die Kleist-Konferenz Adel und Autorschaft im Collegium Hungaricum Berlin statt; ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt die Themenräume der Ausstellung mit wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträgen.
Wissenschaftliche und kuratorische Leitung: Prof. Dr. Günter Blamberger, Stefan Iglhaut
Berlin: 21. Mai 2011 – 29. Januar 2012, Ephraim-Palais, Stadtmuseum. Eröffnung: 20. Mai 2011
Frankfurt (Oder): 22. Mai 2011 – 29. Januar 2012, Kleist-Museum. Eröffnung: 22. Mai 2011
Kleist-Konferenz: 18. – 19. Mai 2011

www.stadtmuseum.de (externer Link, öffnet neues Fenster)
www.kleist-museum.de (externer Link, öffnet neues Fenster)

Wir möchten Sie gern auch auf die beiden nächsten von uns geförderten Veranstaltungen hinweisen:
Nicht ich – über das Marionettentheater von Kleist

Szenisches Konzert mit Tanz
In seinem Text „Über das Marionettentheater“ befasst sich Kleist mit der ästhetischen Grundfrage, wo der ‚wahre‘ Künstler zwischen den beiden gegensätzlichen Positionen ursprünglicher Natürlichkeit und elaborierter Kunstfertigkeit anzusiedeln sei. Die Spannung zwischen dem Bestreben nach Perfektion und der Erfahrung, dass gerade der Versuch, sie einzulösen eine andere Form existenzieller Zerbrechlichkeit hervorbringt, ist auch für die Menschen des 21. Jahrhunderts ein brisantes Thema, deren Lebenswirklichkeit zunehmend von Lifting, Doping oder lebensverlängernden Maßnahmen beeinflusst wird.
Isabel Mundry und Jörg Weinöhl entwickeln ein szenisches Konzert für Instrumental- und Vokalensemble, Tänzer und Sopranistin, mit dem sie Struktur und Problematik von Kleists Essay aufnehmen und das Verhältnis von Mensch, Maschine, Kunst und Natur umkreisen.
Künstlerische Leitung: Isabel Mundry und Jörg Weinöhl
Künstler/innen: Petra Hoffmann, Jörg Weinöhl, Vokalensemble Zürich (CH), Ensemble Recherche, Zuspielband
Uraufführung: 3. Juni 2011, Kultur- und Kongresszentrum Thun (Schweiz)
Weitere Aufführungen:
Tonhalle Zürich: 26. Juni 2011
Festung, Rüsselsheim: 30. September 2011
Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf: 22. Juni 2012

Heinrich von Kleist - Etappen der Werkgeschichte
Literaturhistorische Ausstellung

Die Ausstellung zeichnet den Werdegang des Dichters nach und eröffnet einen breitgefächerten Einblick in Kleists Arbeitsweise und Publikationspraxis. Das in mehr als zwanzigjähriger Sammeltätigkeit aufgebaute Archiv der Kleist-Arbeitsstelle stellt hierzu einen reichen Fundus bereit, ergänzt um Originale von privaten und öffentlichen Leihgebern. Die Schau wird einen Zugang zu den Quellen der Überlieferung eröffnen und konzentriert sich anhand von Kleists Erstdrucken und Handschriften auf die detaillierte Vergegenwärtigung von Kleists Arbeit an seinen Texten. Diese Ausrichtung auf das philologische Detail unterscheidet sie grundsätzlich von der kontextorientierten Doppelausstellung „Kleist: Krise und Experiment“ in Berlin und Frankfurt (Oder).
Einen starken Akzent setzen die Kuratoren daher auf den auratischen Charakter der Exponate, die zum überwiegenden Teil erstmals überhaupt in der Öffentlichkeit präsentiert werden: neben sämtlichen originalen Erstdrucken zahlreiche handschriftliche Exponate sowie eine exemplarische Auswahl brieflicher Zeugnisse.
Kuratoren: Prof. Dr. Roland Reuß und Dr. Peter Staengle
17. Juni – 21. November 2011, Heiliggeistkirche Heidelberg


Weitere Informationen zu den Projekten und aktuelle Termine finden Sie auf unserer Website www.kulturstiftung-des-bundes.de/kleist.
Darüber hinaus vermittelt das Portal www.heinrich-von-kleist.org (externer Link, öffnet neues Fenster) eine detaillierte Übersicht über alle Veranstaltungen im Rahmen des Kleist-Jahres 2011.
 

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